Modus - Der Mörder in uns - Staffel 1
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BEWERTUNG |
11.12.2016 von MarS
Kommissar Beck, Kommissarin Lund, Die Brücke - Skandinavien ist immer wieder für eine erfolgreiche Kriminalserie gut. Ob auch Modus - Der Mörder in uns die Messlatte hochhalten kann, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...
Weihnachten in Stockholm. Die Psychologin und ehemalige Polizistin Inger Johanne Vik feiert zusammen mit ihrem Ex-Mann und ihren beiden Töchtern die Hochzeit ihrer Schwester, als ihre Älteste, Stina, Zeugin des grausamen Mordes an einer Fernsehköchin wird. Das autistische Mädchen, unter Druck gesetzt vom Mörder, ist völlig verstört und zieht sich zurück, während weitere Morde die Nation erschüttern. Der ermittelnde Beamte Ingvar Nyman sucht Hilfe bei seiner ehemaligen Kollegin Inger, und gemeinsam entdecken sie erste Zusammenhänge zwischen den Morden, aber auch, dass Stina in die Ereignisse verwickelt und vermutlich sogar in Gefahr ist. Während sich die Schlinge um den Hals des Mörders immer enger zieht und Stina langsam ihr Schweigen bricht, verfolgt dieser weiter seinen finsteren Auftrag, dessen Drahtzieher offensichtlich aus dem Hintergrund agieren und deren Beweggründe noch immer im Dunkeln liegen...
Modus - Der Mörder in uns - Staffel 1 ist ein Thriller, der es sich zum Ziel gesetzt hat durch diverse Elemente wie charakterliche Vertiefung und ausführliche Erzählweise einen spannenden Kriminalfall auf die Länge von vier Folgen in Spielfilmlänge auszudehnen. Dies gelingt sogar über weite Strecken ganz gut, was bedeutet dass trotz der sehr ruhigen Inszenierung nur wenige Längen aufkommen, auch wenn das ganze Geschehen fast gänzlich ohne Tempo oder echter Dynamik auskommen muss. Dennoch verpasst es die Mini-Serie ein weiteres skandinavisches Thriller-Highlight zu werden, was vor allem an der überladen wirkenden Darstellung der Figuren und der Geschichte selbst, aber auch an der recht ereignislosen Erzählung liegt. So haben wirklich alle Figuren in Modus - Der Mörder in uns eine unangenehme, teils klischeehafte Vorgeschichte und die Story wirkt etwas unglaubwürdig und zu konstruiert bzw. von zu vielen Zufällen gelenkt. Schauspielerisch liefern die meisten Beteiligten tolle Leistungen ab, wobei vor allem Jungdarstellerin Esmeralda Struwe als Stina mehr als positiv auffällt. Gewöhnungsbedürftig ist zum einen der Charakter von Stinas Mutter Inger, dargestellt von Melinda Kinnaman, der man die Handlungen ihrer Figur nicht immer abkauft, aber auch Marek Oravec als Richard Forrester, der sich als eigentlich kaltblütiger, professioneller Auftragskiller immer wieder extrem dämlich und laienhaft verhält. Insgesamt kann man sagen, dass die Geschichte zwar spannend und interessant ausgefallen ist, das Ganze aber vermutlich als Spielfilm deutlich besser funktioniert hätte, da die Story leider nicht das Potential besitzt, den Zuschauer insgesamt sechs Stunden durchgehend zu unterhalten. Gut zu erkennen ist dies am Finale in der vierten Folge, wo das Tempo im Vergleich zum Rest der Serie deutlich angezogen wird und sich die Ereignisse und Wendungen überschlagen. Dies ist auf der einen Seite zwar spannend und fesselnd, passt aber nicht so recht zum übrigen Verlauf.
Die Bildqualität der Blu-ray ist sehr gut und zeichnet sich durch eine tolle Grundschärfe und hohen Detailreichtum aus, jedoch fallen diese Werte hin und wieder etwas ab und werden durch stärker sichtbares Filmkorn und feines Bildrauschen etwas getrübt. Die Farbgebung ist natürlich, wenn auch ein klein wenig stilisiert. So beherrschen in Stadtszenen erdige, warme Töne das Geschehen, wogegen Naturaufnahmen und Landschaftsbilder vorwiegend bläulich kalt und mit erhöhtem Kontrast versehen wurden. Beides passt jedoch hervorragend zur Atmosphäre der Serie. Der Ton konzentriert sich überwiegend auf den vorderen Boxenbereich und bringt bei der ruhigen, dialoglastigen Erzählung die Stimmen klar und dynamisch aus den Lautsprechern, ab und an dürfen sich aber auch die übrigen Boxen mit einschalten und die Atmosphäre stimmig ausweiten. Cover & Bilder © Edel Motion / © Miso Film 2015 Photo: Johan Paulin Das Fazit von: MarS
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