Zipper - Geld. Macht. Sex. Verrat
|
BEWERTUNG |
12.03.2016 von MarSGroße Namen machen sich stets gut auf dem Cover eines Films. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es ein Ausnahmeregisseur wie Darren Aronofsky als Produzent direkt ins Blickfeld von Zipper - Geld. Macht. Sex. Verrat geschafft hat und im ersten Moment wie der Regisseur des Films wirkt. Diese hatte jedoch Regisseurin Mora Stephens, die bisher eher als Drehbuchautorin tätig gewesen ist. Ob der Film trotzdem überzeugen konnte erfahrt Ihr in der folgenden Kritik.
Sam Ellis ist erfolgreicher Anwalt, führt eine Bilderbuchehe mit seiner schönen Frau, die für seine Karriere ihre eigenen aufgegeben hat, und ist liebender Vater eines Sohnes. Dennoch entbrennt in ihm eines Tages eine Neugierde, die er nicht kannte, und so entscheidet er sich für ein heimliches Treffen mit einem Callgirl. Fasziniert von seinem Erlebnis flüchtet sich Sam fortan immer öfter in seine sexuelle Fantasiewelt und schafft es trotz des persönlichen Zwiespalts nicht mehr, mit seiner entwickelten Sucht aufzuhören. Selbst als sein Wahlkampf für den US-Senat gefährdet wird und eine FBI-Untersuchung der Callgirl-Agentur droht, neben seiner politischen auch seine familiäre Zukunft zu zerstören, lässt Sam die Spirale aus Sex und Lügen nicht mehr los. Er beginnt mit allen Mitteln zu kämpfen...
Männer denken dauernd nur an Sex - dieser Spruch ist in Zipper - Geld. Macht. Sex. Verrat Programm, denn der Film beschäftigt sich mit einem eigentlich glücklichen Mann, der sich selbst in seiner entstehenden Sexsucht verliert, seinen Tag danach ausrichtet, ja sogar seine Karriere und Familie aufs Spiel setzt, um seine Fantasien Realität werden zu lassen. Dabei entwickelt sich der Hauptcharakter Sam, hervorragend dargestellt von Patrick Wilson, zusammen mit der Geschichte langsam aber stetig weiter, wodurch man den emotionalen und persönlichen Ablauf zu jeder Zeit als glaubwürdig und nachvollziehbar empfindet und das Geschehen umso intensiver wirken lässt. Überhaupt sind die Darsteller die tragenden Säulen des Films, denn insgesamt schafft es Zipper - Geld. Macht. Sex. Verrat nie so recht, sein vorhandenes Potential auch tatsächlich zu nutzen. Prickelnde, obsessive Sexualität und spannungsgeladenen Thriller à la Basic Instinct sucht man hier leider vergebens, denn dafür traut sich der Film einfach zu wenig - wofür auch die geringe Freigabe mit einer FSK12 spricht. Sexszenen sind zwar vorhanden, diese sind aber weit entfernt von explizit und extrem kurz ausgefallen und die Thrillerelemente kratzen allesamt lediglich an der politischen und familiären Oberfläche, als dass sie wirklich in die Tiefe gehen. Was bleibt ist ein unterhaltsames, erotisch angehauchtes Drama über eine ungewöhnliche aber weit verbreitete Sucht, welches die Probleme zwar andeutet, dabei aber weder visuell noch inhaltlich groß ins Detail geht.
Das Bild der Blu-ray ist sehr gut und absolut scharf und detailreich. Feines Filmkorn ist sichtbar, vor allem in dunklen Szenen, aber nie wirklich störend. Die Farbgebung ist natürlich, hat in einigen Nachtsequenzen aber zusätzlich einen leichten stilbedingten Grünstich. Der Ton ist genrebedingt eher frontlastig und hält sich mit Surroundeffekten zurück. Die Dialoge sind stets klar und deutlich und der feine eingestreute Soundtrack passt gut zum Geschehen, auch wenn er nicht im Gedächtnis bleibt. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]