White Lily
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BEWERTUNG |
23.01.2020 von MarS
Mit seinem Erotikdrama White Lily versucht Regisseur Hideo Nakata, sonst eher bekannt für seine Horrorstreifen, neues Terrain zu betreten. Ob ihm der Ausflug gelungen ist, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...
Inhalt
Haruka ist Schülerin der renommierten Bildhauerin Tokiko. Nach dem Tod von Tokikos Ehemann hatte Haruka geschworen, für immer an ihrer Seite zu bleiben und alles zu tun, was sie sich wünscht, nicht zuletzt auch, da sich Haruka von Tokiko leidenschaftlich angezogen fühlt. Doch Tokiko nutzt diese Abhängigkeit immer wieder schamlos aus, bis sie eines Tages den jungen Satoru als neuen Schüler aufnimmt. Während sich Tokiko in eine heiße Affäre mit Satoru stürzt, der eigentlich eine Freundin hat, wird Haruka immer stärker von ihrer Eifersucht überwältigt. Als sich Satoru plötzlich auch ihr aufdrängt, kommt es zur verhängnisvollen Eskalation...
Dass Filme mit erotischem Inhalt keine platten Streifen sein müssen, das hat beispielsweise Park Chan-wook mit seinem Drama Die Taschendiebin eindrucksvoll bewiesen und im Jahr 2016 ein wirklich grandioses Werk abgeliefert. Hideo Nakata gelingt dieses Kunststück leider nicht einmal im Ansatz, denn White Lily versucht auf Teufel komm raus mehr zu sein, als er wirklich ist. Auch wenn ein paar eingestreute Drama-Fetzen so etwas wie Anspruch heucheln wollen, so besteht der Film letztendlich doch nur aus einer Reihe von Soft-Porno Momenten, die nicht einmal wirklich ästhetisch ausgefallen sind und in einem völlig überflüssigen Finale gipfeln, in dem die gesamte Situation nicht nur gänzlich überzogen eskaliert, sondern dabei auch noch unnötige Skandalszenen liefert. Auch darstellerisch liefert White Lily nur wenig Überzeugungsarbeit, denn alle Beteiligten agieren sehr gestellt und unnatürlich. Von einer aus unerfindlichen beziehungsweise sinnlosen Gründen völlig hörigen Hauptfigur über eine nymphomanische, depressive Alkoholikerin bis hin zum männlichen Macho ist hier niemand dabei, dem man auch nur im Ansatz Sympathien entgegenbringen könnte, was die gesamte Handlung letztendlich emotional belanglos werden lässt. Hier fehlt es einfach an allen Ecken und Enden, um White Lily zu einem ansprechenden Werk zu machen. Was übrig bleibt ist ein Soft-Porno ohne Tiefe, der mit Ausnahme plumper Erotikszenen keinerlei Unterhaltungswerte zu bieten hat.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray ist scharf und ordentlich detailliert. Die Farbgebung ist natürlich und das Kontrastverhältnis gut ausbalanciert, der Schwarzwert bewegt sich auf gutem Niveau. Recht schwach ist die Tonspur ausgefallen, die zwar über eine gute Kanaltrennung verfügt, sich aber gänzlich auf den vorderen Boxenbereich konzentriert und dabei keinerlei Dynamik oder Räumlichkeit aufkommen lässt. Die Dialoge sind im Vergleich zu kleineren Effekten deutlich zu prägnant, während der gesamte Ton viel zu laut abgemischt wurde. Noch einmal deutlich dominanter sind die Erotikszenen ausgefallen, die noch lauter dröhnen als es die Tonspur ohnehin schon macht. Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH Das Fazit von: MarS
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