The Postcard Killings

The Postcard Killings

Originaltitel: The Postcard Killings
Genre: Thriller
Regie: Danis Tanović
Hauptdarsteller: Jeffrey Dean Morgan • Cush Jumbo
Laufzeit: DVD (100 Min) • BD (104 Min)
Label: EuroVideo
FSK 16

The Postcard Killings   08.10.2020 von MarS

Mit über 300 Millionen verkauften Büchern zählt der US-Autor James Patterson zu den erfolgreichsten Buchautoren der Gegenwart. Die bekannteste Figur seiner Kriminalromane ist Alex Cross, der bereits dreimal auch auf der Leinwand tätig werden durfte. In insgesamt 114 Bestsellern steckt allerdings immer noch genug Potential für andere Adaptionen, und so bekam nun Jeffrey Dean Morgan seine Chance als Ermittler Jacob Kanon in der Verfilmung von The Postcard Killings...

 

Inhalt

 

Als der New Yorker Detective Jacob Kanon und seine getrenntlebende Frau Valerie (Famke Janssen) nach London reisen, um dort ihre Tochter und deren Mann zu besuchen, ahnen sie noch nicht, was für ein Bild des Grauens sie dort erwartet. Die beiden wurden kurz vor ihrer Ankunft ermordet, verstümmelt und zur Schau gestellt, und Jacob kann nur noch ihre Leichen identifizieren. In seiner Verzweiflung mischt sich Jacob in die Ermittlungen der Beamten vor Ort ein und stößt dabei auf eine Mordserie an frisch verheirateten Paaren in ganz Europa. Vor jedem Mord erhielt eine örtliche Zeitung eine Postkarte mit einer Botschaft, doch welches Motiv hinter den Taten steckt und zu welchem Zweck die Opfer regelrecht kunstvoll arrangiert wurden, bleibt weiterhin im Dunkeln. Gemeinsam mit der Reporterin Dessie Leonard (Cush Jumbo), die ebenfalls eine Postkarte erhalten hat, und unterstützt vom deutschen Polizisten Bublitz (Joachim Król), macht Jacob unerbittlich Jagd auf den Täter...

 

Filme, in denen es um die Suche nach einem Serienkiller geht, haben es inzwischen recht schwer, denn das Genre bringt nicht nur stetig neue Streifen hervor, sondern hatte in der Vergangenheit bereits zahlreiche Vertreter, deren hervorragende Umsetzung kaum jemals zu toppen ist. Dementsprechend hagelt es regelmäßig vernichtende Kritiken, selbst wenn das Werk ansich durchaus gelungen ist. Genau so erging es der Patterson-Adaption The Postcard Killings, und auch hier werden die negativen Stimmen dem Film keineswegs gerecht. Nur weil ein Film auf eine klassische Inszenierung setzt und dabei weder außergewöhnlich tiefgründig zu Werke geht, noch auf Teufel komm raus innovativ sein will, heißt dies noch lange nicht, dass es sich um einen schlechten Film handelt. 

 

Beinahe selbstverständlich wurde The Postcard Killings komplett auf Jeffrey Dean Morgan zugeschnitten, der klar im Mittelpunkt steht und dessen teilweise schroffe Herangehensweise nicht immer glaubwürdig erscheint, aber dennoch gut zu seinem dargestellten Charakter passt und den Film dadurch rastlos vorantreibt. Während er regelrecht obsessiv die Ermittlungen auf eigene Faust aus zweiter Reihe durchführt und damit immer wieder wichtige Indizien und Hinweise offenbart, schwenkt die zweigleisige Erzählung sporadisch auf die Geschehnisse, die sich zur gleichen Zeit aus der Sicht des Killers ereignen, was für zusätzliche Spannungsmomente und eine stark aufgeladene Atmosphäre sorgt. Als Zuschauer bekommt man auf diese Weise wesentlich mehr Einblicke in die Geschichte und ist damit stets einen Schritt voraus, wird aber dennoch gekonnt vom ein oder anderen Twist kalt erwischt. Dieses hintergründige Spiel mit den Erwartungen macht The Postcard Killings sehr fesselnd, während die teilweise sehr expliziten Aufnahmen der Opfer oftmals ein sehr unwohles Gefühl hinterlassen und dabei gleichzeitig die durchlebten Emotionen der Figuren intensivieren. Die eigentliche Mördersuche erstreckt sich unterdessen nicht über den ganzen Film bis hin zu einer finalen Auflösung, sondern wird bereits recht früh aufgelöst - das jedoch mit einer geschickt erzählten Überraschung. Ab diesem Zeitpunkt verliert The Postcard Killings zwar sein übliches Who-Dunnit Element, entwickelt sich schließlich aber zu einem fiesen Katz-und-Maus Spiel, das schlussendlich in der Offenbarung einer äußerst unbequemen, emotional aufwühlenden Hintergrundgeschichte gipfelt. Bis dahin ist sind es gerade die Szenen, in denen Jeffrey Dean Morgan gemeinsam mit Joachim Król interagiert, die wirklich sehenswert sind, wogegen die spärlichen Auftritte von Famke Janssen eigentlich nur einen Effekt haben: Das Gefühl beim Zuschauer zu verstärken, dass sie mit ihrem aufgeblasenen, emotionslosen Botox-Gesicht einfach keine Filme mehr machen sollte, damit einem dieser schreckliche Anblick in Zukunft erspart bleibt.

 

Bildergalerie von The Postcard Killings (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Abgesehen von stellenweise recht ausgeprägter Körnung und immer wieder auftauchendem feinem Rauschen liefert das Bild der Blu-ray eine gute Schärfe. Details werden vor allem in Closeups sichtbar, während Panoramaaufnahmen auch mal etwas weicher ausfallen können. Die Farbgebung ist natürlich bei einem ordentlichen Kontrastverhältnis, der Schwarzwert liefert sehr gute Werte und satte dunkle Bildbereiche. Die Tonspur ist unspektakulär, dank schöner Kanaltrennung und sauberer Abmischung aber stets klar und verständlich.



Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

The Postcard Killings ist ein spannender Thriller mit einigen gelungenen Überraschungen, der zwar nach üblichen Mustern abläuft, deshalb aber nicht minder fesselnd ausfällt. Schockierender als die tolle finale Auflösung der Motivation hinter den Morden ist hier eigentlich nur das Aussehen von Famke Janssen, die dankenswerterweise nur wenig Screentime erhält. Für Genrefreunde ist The Postcard Killings auf jeden Fall einen Blick wert, auch wenn zahlreiche Kritiken anderes behaupten - aber ein ähnliches Problem hatte ja beispielsweise auch Der Schneemann...


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