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Last Breath - Jeder Atemzug zählt
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BEWERTUNG |
26.08.2025 von MarSNach seinem Dokumentarfilm Last Breath aus dem Jahr 2019 präsentiert uns der britische Filmemacher Alex Parkinson nun das gleichnamige Remake, dieses Mal allerdings in Form eines Survival-Thrillers. Erneut werden wir Zeugen der unglaublichen Geschichte eines Tauchunfalls in der schottischen Nordsee...
Als Tiefseetaucher ist Chris (Finn Cole) zwar noch unerfahren, doch unter der Führung seines Mentors Duncan (Woody Harrelson) hat er bereits einige Tauchgänge erfolgreich absolviert. Sein nächster Auftrag führt den frisch verlobten Chris in die Nordsee vor Schottland, wo er sich über mehrere Wochen um die Wartung einer Pipeline kümmern soll. Als sich Chris und Duncan jedoch gemeinsam mit dem ebenfalls bereits erfahrenen Taucher Dave (Simu Liu) in einer Tauchglocke auf den Weg zu ihrer Arbeitsstelle in 90 Metern Tiefe machen, zieht an der Oberfläche ein verheerender Sturm auf, der die drei schließlich dazu zwingt, ihren Tauchgang abzubrechen. Während Duncan und Dave jedoch mit der Tauchglocke vom manövrierunfähigen Versorgungsschiff mitgerissen werden, bleibt Chris allein und getrennt von seinen Versorgungsleitungen am dunklen Meeresgrund zurück. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn Chris bleiben nur 10 Minuten, bevor ihm der Sauerstoff ausgeht...
Eigentlich als Dokumentarfilmer bekannt hat sich Alex Parkinson dazu entschieden, für sein Spielfilmdebüt seiner eigenen Dokumentation ein Remake zu spendieren. Eine ebenso ungewöhnliche wie letztendlich auch hervorragende Entscheidung, denn was das Publikum mit Last Breath - Jeder Atemzug zählt zu sehen bekommt, das ist wirklich ganz großes Kino, und verschlägt dem Zuschauer ein ums andere Mal selbst den Atem. Parkinson gelingt mehr als beeindruckend der Spagat zwischen dokumentarischem Stil und fesselndem Survival-Thriller, was auf der einen Seite von eingebetteten Original-Archivaufnahmen und zahlreichen technischen Details zum sogenannten Sättigungstauchen, auf der anderen Seite von einem authentisch und angenehm zurückhaltend agierenden Cast sowie einem grandiosen Score unterstützt wird. Eine nüchterne, fokussierte Erzählung geht hier Hand in Hand mit einer emotional mitreissenden Dramatik, die wiederum niemals überzogen wirkt, sondern sich mit minimalsten Abweichungen an den wahren Ereignissen orientiert. Die dadurch entstehende Spannung stellt so manch anderes Werk mühelos in den Schatten, und der völlige Verzicht auf unnötigen Ballast in Form von Nebenhandlungen oder charakterspezifischen Beziehungen außerhalb der Ereignisse lässt die gesamte Handlung noch straffer und intensiver wirken. Keine übertrieben heroischen Aktionen, kein überzogenes Drama, kein unnötiger Pathos, sondern einfach nur die erschreckende, bedrückende, emotional aufwühlende und letztendlich kaum in Worte zu fassende Realität, die einem den Atem raubt und in so manchem Moment beinahe den Boden unter den Füßen wegzieht. Wenn man sich als Zuschauer dann auch noch mit möglichst wenig Vorkenntnissen an Last Breath - Jeder Atemzug wagt, dann ist das Gesamterlebnis ohnehin perfekt...
Details der Blu-ray
Technisch zeigt sich die Blu-ray nicht ganz perfekt, und genau das ist wiederum für die gewählte Art der Inszenierung dann doch wieder perfekt. Schärfe und Detailgrad bewegen sich durchwegs auf einem sehr guten Niveau, allerdings mit Luft nach oben, was ebenfalls auf den Kontrastumfang sowie den eingestellten Schwarzwert zutrifft. In Verbindung mit dem dezenten, aber durchaus wahrnehmbaren Filmkorn entsteht dadurch ein Look, der perfekt mit dem dokumentarischen Stil sowie den eingebetteten Originalaufnahmen harmoniert, was das Geschehen noch authentischer und glaubwürdiger macht. Sehr angenehm ist zudem die Tatsache, dass das oftmals bei Unterwasseraufnahmen zu findende Banding hier komplett entfällt, und gerade die Szenen unter der Wasseroberfläche dadurch hervorragend aussehen. Akustisch bietet die Blu-ray sowohl in der Originalfassung wie auch der deutschen Synchronfassung eine Abmischung in Auro 3D 13.1, was für ein großartiges Maß an Dynamik und Raumwirkung sorgt. Sturm, Gewitter, aber auch unzählige Umgebungsgeräusche und akustische Akzente lassen atmosphärisch keinerlei Wünsche offen, wogegen der Subwoofer größtenteils arbeitslos bleibt. Sehr überzeugend sind außerdem Wiedergabe und räumliche Ortbarkeit der Dialoge ausgefallen. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. / © 2024 FOCUS FEATURES LLC. ALL RIGHTS RESERVED. Das Fazit von: MarS
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