Keep Watching

Keep Watching

Originaltitel: Keep Watching
Genre: Horror • Thriller
Regie: Sean Carter
Hauptdarsteller: Bella Thorne • Natalie Martinez
Laufzeit: DVD (86 Min) • BD (89 Min)
Label: Sony Pictures Entertainment
FSK 16

Keep Watching   11.04.2018 von MarS

Manche Filme haben es einfach nicht leicht auf ihrem Weg. Einer dieser Filme ist das Regiedebüt Home Invasion des Kurz- und Werbefilmers Sean Carter, bei dem die Dreharbeiten bereits im Jahr 2014 beendet wurden und der bis ins Jahr 2017 geduldig warten musste, um dann an Halloween für gerade einmal eine Nacht in den US-Kinos zu laufen...unter dem zu diesem Zeitpunkt neuen Titel Keep Watching. Das mit Bella Thorne, Ioan Gruffudd, Natalie Martinez, Leigh Whannell und Chandler "Karl" Riggs durchaus interessant besetzte Projekt erscheint nun auch für die deutschen Heimkinos...

 

Inhalt

 

Als die junge Jamie und ihre Familie nach einem 10-tägigen Urlaub wieder nach Hause zurückkehren, scheint alles wie immer zu sein. Jamies Vater Adam hat nach dem Tod seiner Frau erneut geheiratet, und Olivia, die neue Frau im Haus, hat einen schweren Stand bei der genervten Teenagerin, während ihr Bruder DJ sich mit der Situation längst angefreundet hat. Eigentlich ist Jamie aber mit ihren Gedanken bei ihrem Freund Josh, denn sie befürchtet von ihm schwanger zu sein und bangt deshalb um die gemeinsame Zukunft. Die Familie ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was sie in dieser Nacht erwarten wird, denn unbekannte Einbrecher haben in ihrer Abwesenheit das gesamte Haus mit unzähligen Kameras präpariert und übertragen die Bilder per Livestream ins Internet. Die Nacht wird zum Spiel um Leben und Tod, und noch wissen weder Jamie noch der Rest der Familie, dass sie die auserwählten Mitspieler in diesem perversen Albtraum sind...

 

In Keep Watching trifft Home Invasion auf Found Footage, in diesem Fall repräsentiert durch zahllose installierte Kameras, die per Live-Feed ins Internet übertragen werden. Dabei macht es der Film dem Zuschauer nicht wirklich leicht, denn neben seinen Stärken liefert er auch jede Menge Schwächen, bei denen jeder für sich selbst entscheiden muss, wie gravierend sich diese auf das persönliche Filmerlebnis auswirken. Keep Watching liefert nämlich weder Hintergründe für die Motivation der Täter, noch erhalten die Opfer eine nennenswerte Charakterisierung, wodurch sich das Geschehen letztendlich vollends auf seine Inszenierung verlassen muss. Für meinen Geschmack macht Keep Watching das aber so überzeugend, dass die genannten Schwächen samt zahlreichen Logikproblemen schnell in den Hintergrund rücken. Dank einer hervorragenden Atmosphäre vergisst man hier auf Grund der geschaffenen Spannung zu hinterfragen, warum beispielsweise einige der Kameras an eigentlich sinnlosen Stellen platziert wurden, um später plötzlich perfekt positioniert für die Opfer zu sein, oder keine einzige der gefühlten Milliarden Kameras von der Familie entdeckt wird. Auch auf Kritik an Gesellschaft, Medien und Internet im Stil von Untraceable wird hier gänzlich verzichtet, obwohl jede Menge entsprechendes Potential vorhanden gewesen wäre. Allerdings scheinen diese Mängel ein Standardproblem bei Filmen dieses Genres zu sein, und so ist auch Keep Watching ein Film, der die Zuschauer spalten wird. Für Fans von Found Footage Filmen bietet er allerdings extrem spannende, beklemmende Home Invasion Kost, die durchwegs zu unterhalten weiß. 

 

Bildergalerie von Keep Watching (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Wie immer bei Filmen des Genres ist es auch hier kaum möglich, die Blu-ray nach objektiven Gesichtspunkten zu bewerten, da die Bildqualität in jeder Szene abhängig von der in dem Moment gewählten Kamera ist. Insgesamt sind es vor allem Close-Ups und starre Einstellungen, die durch eine sehr gute Schärfe zu überzeugen wissen, wogegen die übrigen Szenen doch eher weicher, unscharf und teils verschwommen wirken und auch der Kontrast dementsprechend von schwankendem Niveau ist. Bei schnellen Bewegungen und während den Überfällen ist die Kameraführung so wackelig, dass kaum noch etwas zu erkennen ist. Stets überzeugend ist der Schwarzwert, der durchwegs satte dunkle Bereiche liefert. Mit der Tonspur verhält es sich ähnlich wie mit dem Bild, denn auch hier sind Dynamik und Weitläufigkeit szenenabhängig. Im Gesamtbild weiß der Ton aber alle Boxenbereiche gezielt einzusetzen, um die Atmosphäre zu unterstützen.



Cover & Bilder © 2017 Home Invasion Nevada, LLC. All Rights Reserved.


Das Fazit von: MarS

MarS

Keep Watching ist ein spannender, beklemmender Beitrag zum "Wackelkamera"-Genre und weiß durchwegs zu unterhalten... vorausgesetzt man kann als Zuschauer über diverse Schwächen und Logiklücken hinwegsehen. Wem dies gelingt der wird mit einem der besseren Genrevertreter belohnt, denn der Film weiß sowohl seine Atmosphäre bis zum Schluss zu halten als auch durch angenehm agierende Darsteller sowie kleinere Gewaltspitzen zu überzeugen. Keep Watching hätte zwar weitaus mehr Potential gehabt, als das was am Ende bleibt, gute Unterhaltung bietet er aber allemal. 


Die letzten Artikel des Redakteurs:




Kommentare[X]

[X] schließen