Greenland

Greenland

Originaltitel: Greenland
Genre: Katastrophenfilm • Action • Thriller
Regie: Ric Roman Waugh
Hauptdarsteller: Gerard Butler • Morena Baccarin
Laufzeit: DVD (116 Min) • BD (120 Min)
Label: Leonine / Tobis
FSK 12

Greenland   20.02.2021 von MarS

Als gäbe es auf der Erde nicht schon genug Probleme, bekommen es Gerald Butler und Morena Baccarin im Katastrophenfilm Greenland auch noch mit einem fiesen Kometen zu tun, der sich den blauen Planeten als Zielscheibe ausgesucht hat...

 

Inhalt

 

Ein riesiger Komet, von Forschern auf den Namen "Clarke" getauft, nähert sich in rasanter Geschwindigkeit der Erde. Experten zufolge besteht "Clarke" aus tausenden Bruchstücken und wird die Erde nur knapp verfehlen, was ein ganz besonderes Spektakel am Himmel verursachen soll. Da erhält der Bauingenieur John Garrity (Gerard Butler) eine mysteriöse Nachricht auf seinem Handy, die ihm eröffnet, er und seine Familie seien auserwählt worden, an einer geheimen Evakuierung teilzunehmen. Schnell wird John klar, dass die Prognosen der Experten fehlerhaft waren, als der erste massive Kometenbrocken auf dem Festland aufschlägt und damit eine ganze Stadt auslöscht. Gemeinsam mit seiner getrenntlebenden Frau Allison (Morena Baccarin) und seinem siebenjährigen Sohn Nathan (Roger Dale Floyd) macht er sich auf den Weg zu einer Militärbasis, von wo aus sie in eine sichere Zone gebracht werden sollen. Doch durch die Anspannung und die steigende Panik in der Bevölkerung herrscht auf den Straßen das Chaos, und John wird von seiner Familie getrennt. Verzweifelt macht sich John auf die ausweglos erscheinende Suche, in der Hoffnung, seine Familie vielleicht doch noch in Sicherheit bringen zu können...

 

Greenland ist zwar grundsätzlich ein Katastrophenfilm, geht seine Erzählung aber deutlich eigenständiger an als man es aus dem Genre gewohnt ist. Weit über die erste Filmhälfte hinaus nimmt sich Regisseur Ric Roman Waugh viel Zeit, um seine Geschichte zu erzählen - eine Geschichte, die kein Effektgewitter über den Zuschauer hereinbrechen lässt, sondern sich vielmehr den Menschen widmet. Selbst normale, unscheinbare Bürger offenbaren hier ihre dunkelsten Eigenschaften und machen klar, wozu der Mensch bereit ist, um das eigene Überleben zu sichern. Vergessen sind Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft, wenn man selbst in Gefahr ist. Deutlich weniger Zeit nimmt sich die Inszenierung allerdings für die Charakterbildung, denn sowohl die Hauptfiguren, als auch sämtliche Nebenfiguren, bleiben durchwegs absolut austauschbar. Leider sorgt eben dieser Umstand auch dafür, dass man weder eine emotionale Bindung zu den Protagonisten aufbauen kann, noch deren Position als "Gute" in der Geschichte wirklich deutlich herausgearbeitet wird. Letztendlich sind die Hauptfiguren nämlich keinen Deut besser oder schlechter als alle anderen Beteiligten, die um ihr Leben kämpfen, weshalb eben diese Aussage zwar noch viel deutlicher herausgestellt wird, dem Film aber Sympathieträger oder Identifikationsfiguren verweigert bleiben. Im finalen Teil von Greenland entfernt sich der Film ohnehin zusehends von der menschlichen Seite des Geschehens und tendiert zusehends in die aus dem Genre bekannte Richtung: Zerstörung, Chaos und Anarchie in rasantem Wechsel, während die Figuren sich dem obligatorischen Happy End entgegenarbeiten. Finale Überraschungen? Fehlanzeige. Trotz allem, gerade dem starken, ungewöhnlichen Einstieg sei Dank, leistet sich Greenland - abgesehen von dem ein oder anderen nicht sonderlich gut gelungenen CGI-Effekt - keine allzu groben Schnitzer und liefert damit zwei Stunden ordentliche Katastrophen-Unterhaltung.

 

Bildergalerie von Greenland (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray bietet ein scharfes, detailreiches Bild mit einer feinen Körnung. Bis auf die stilisierten Effektaufnahmen ist die Farbgestaltung leicht entsättigt und natürlich, das Kontrastverhältnis ist gut ausbalanciert. Der Schwarzwert ist ausgewogen und liefert sehr schöne, dunkle Bildbereiche. Die Tonspur ist im Effektbereich hervorragend und sowohl kraftvoll als auch sehr räumlich abgemischt. Alle Umgebungsgeräusche verteilen sich durchwegs gezielt im Raum und sorgen für eine intensive Atmosphäre. Leider sind im Vergleich die Dialoge ein klein wenig zu leise, wodurch in hektischen, actionreichen Szenen oftmals Dialogfetzen verlorengehen. 



Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

Greenland ist ein Katastrophenfilm, der recht erfolgreich versucht, neue Wege einzuschlagen. Anstatt sich der Zerstörung und dem Chaos einer Naturkatastrophe zu widmen, konzentriert sich Ric Roman Waugh zunächst einmal auf die Auswirkungen einer solchen Situation auf die Menschen und ihr Verhalten, was den Film weit über die Hälfte der Spielzeit absolut spannend und interessant hält. Leider gelingt es Greenland nicht, diese Richtung bis zum Schluss konsequent umzusetzen, und verliert sich zum Finale in eben den Klischees, welche die Inszenierung zu Beginn noch umgehen wollte. Dennoch ist Greenland ein absolut sehenswerter Genrebeitrag, der Fans von Katastrophenfilmen mit neuem, teilweise ungewöhnlichem Stoff versorgt. 


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