Free State of Jones

Free State of Jones

Originaltitel: Free State of Jones
Genre: Drama • Action • Historienfilm
Regie: Gary Ross
Hauptdarsteller: Matthew McConaughey • Gugu Mbatha-Raw
Laufzeit: DVD (134 Min) • BD (140 Min)
Label: EuroVideo
FSK 16

Free State of Jones   09.11.2016 von MarS

Newton Knight war nicht nur ein Farmer während des amerikanischen Bürgerkrieges, sondern in dieser Zeit auch der Anführer einer Rebellion gegen die Konföderierten mit einer Armee aus desertierten Soldaten und geflohenen Sklaven. Der vorliegende Free State of Jones basiert auf den damaligen Ereignissen und versucht damit dem Mann ein würdiges Denkmal zu setzen.

 

Jones County, Mississippi, im Jahr 1862. Der Farmer Newton Knight ist Sanitäter im Dienst der Südstaatenarmee und kämpft täglich für die Verwundeten, teilt jedoch eigentlich nicht die Ansichten für die er sein Leben an der Front riskieren soll. Als schließlich sein Neffe in seinen Händen stirbt hat Newton endgültig genug und desertiert, obwohl darauf die Todesstrafe steht. Während seiner Flucht lernt er versteckt in den Sümpfen eine Gruppe entflohener Sklaven kennen und startet mit ihnen eine Rebellion gegen seine ehemaligen Truppen. Als sich immer mehr Gleichgesinnte um Newton scharen gründet er seinen eigenen "Free State of Jones", in dem alle Menschen gleichberechtigt leben sollen...

 

Free State of Jones beginnt mit einem Paukenschlag und bewegt den Zuschauer durch seine dynamischen Kampfszenen sowie expliziten Aufnahmen gekonnt auf emotionaler Ebene und schafft dabei direkt eine Bindung zur Hauptfigur, hervorragend dargestellt durch Matthew McConaughey. Leider bleibt diese Intensität nicht lange erhalten und der Film verliert mit zunehmender Laufzeit immer mehr an stimmigem Erzählfluss und unterhaltsamen Momenten, wodurch das gesamte Geschehen immer holpriger und unrunder erscheint. Je weiter die Inszenierung voranschreitet, umso ruhiger, gemächlicher und dialoglastiger wird das Ganze, wodurch es für den Zuschauer immer zäher und auch langweiliger wird, den eigentlich interessanten Inhalt zu verfolgen. Der teilweise episodenhafte Aufbau sowie die eher unpassend eingesetzten Szenen einer Gerichtsverhandlung 85 Jahre nach den gezeigten Ereignissen während des Bürgerkrieges leisten ebenfalls ihren Beitrag dazu, dass Free State of Jones lange nicht so atmosphärisch und bedrückend ausfällt, als er es potentiell hätte können. Eigentlich schade um den wirklich vielversprechenden Stoff, der mit etwas mehr Unterhaltungswerten und einer flüssigeren Erzählung deutlich bedrückender und bewegender auf den Zuschauer gewirkt hätte. Ebenfalls schade ist es um die schauspielerischen Leistungen, denn der gesamte Cast glänzt durch eine absolut authentische, glaubwürdige und intensive Darstellung der Figuren, was aber leider im zähen Gesamtbild etwas untergeht.

 

Bildergalerie von Free State of Jones (6 Bilder)

Das Bild der Blu-ray liefert absolut HD-würdige Werte und überzeugt durch eine sehr gute Schärfe sowie hohen Detailgrad. Kontrast und Schwarzwert zeigen sich ebenfalls stimmig ohne offensichtliche Mängel, die Farbgebung ist etwas reduziert und dabei sehr natürlich. Die Tonspur präsentiert sich dynamisch und weitreichend und liefert eine sehr atmosphärische Einbindung aller Kanäle, was sich vor allem in den Actionszenen und den Sequenzen innerhalb der Sümpfe zeigt. Auch die Bassbox darf wenn benötigt hin und wieder mitarbeiten.



Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

So stark wie der Beginn von Free State of Jones auch ist, leider lässt das Geschehen im weiteren Verlauf immer mehr nach und entwickelt sich zum zähen, langatmigen und dialoglastigen Werk, welches es verpasst sein emotionales Potential zu nutzen. Die Laufzeit ist auf Grund fehlender Unterhaltungswerte oder wenigstens ein paar actionreicher Momente mit fast zweieinhalb Stunden viel zu lang und die eingesetzten "Folgen der Ereignisse" in Form einer Gerichtsverhandlung wirken mehr deplatziert als unterstützend. Der Inhalt ist mehr als interessant, letztendlich schafft es Free State of Jones aber dank viel zu ruhiger, holpriger und unrunder Inszenierung leider nicht, den Zuschauer über die gesamte Länge bei der Stange zu halten. Wer jedoch kein Problem mit extrem ruhigen und ereignisschwachen Filmen hat, der sollte Free State of Jones dennoch eine Chance geben, denn der geschichtliche Hintergrund sowie die starken darstellerischen Leistungen sind es eigentlich absolut wert, gesehen zu werden.


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