![]() |
The Assessment
![]() |
BEWERTUNG |
16.08.2025 von MarSMit ihrem Langfilmdebüt The Assessment führt uns die französische Filmemacherin Fleur Fortuné in eine dystopische Zukunft, in der das gesamte Leben streng kontrolliert und reglementiert ist. Wir waren Zeuge einer Eignungsprüfung der etwas anderen Art...
In naher Zukunft hat der Klimawandel die Welt in weiten Teilen unbewohnbar gemacht, und die Überbevölkerung zwingt die herrschende Regierung zu strengen Reglementierungen. Dazu gehört unter anderem, dass sich Paare zum Zwecke einer Elternschaft einer Eignungsprüfung unterziehen müssen, die von entsprechenden Gutachtern durchgeführt wird. Auch die Botanikerin Mia (Elizabeth Olsen) und der VR-Konstrukteur Aaryan (Himesh Patel) haben bereits einen Antrag eingereicht, und treffen dadurch auf die Gutachterin Virginia (Alicia Vikander), die die beiden sieben Tage lang beobachten soll. Doch Virginia begleitet Mia und Aaryan nicht einfach nur durch ihren gesamten Alltag, sondern stellt die beiden auch immer wieder vor teils bizarre Herausforderungen, die das Paar zunehmend an seine emotionalen Grenzen bringen...
The Assessment erzählt von einer dystopischen Zukunft, in denen eine elitäre Minderheit ein normales Leben führen darf, während die übrige verbliebene Menschheit mit dem zurechtkommen muss, was übrigbleibt. Eine überwachende Kraft ist dafür zuständig, alles zu Reglementieren, und dafür zu sorgen, dass das Leben stets innerhalb der vorgegebenen Bahnen verläuft. Mehr Informationen sieht The Assessment auch gar nicht vor, denn das zentrale Element besteht hier weniger aus dem Aufbau eines detaillierten Zukunftsszenarios, sondern vielmehr aus einem psychologischen Kammerspiel, reduziert auf eine einzige Location sowie lediglich drei beteiligte Personen - von einem äußerst schrägen und bewusst inszenierten Abendessen einmal abgesehen. Dabei konzentriert sich Regiedebütantin Fleur Fortuné gänzlich auf die Entwicklung ihrer Charaktere sowie den zwischenmenschlichen Ausnahmezustand, der sich aus der zunehmend skurrilen Situation ergibt. The Assessment gelingt es dabei hervorragend, den Spagat zwischen absurder Komik und ernsthafter Dramatik zu meistern, ebenso wie einen fesselnden Spannungsbogen zu erzeugen. Bis zuletzt ist dem Zuschauer nicht klar, wie weit die auferlegten Prüfungen wirklich gehen werden, nur um ein ums andere Mal erneut von eben diesen schockiert zu werden. The Assessment profitiert dabei neben dem bereits starken Spiel von Elizabeth Olsen und Himesh Patel vor allem von der Leistung Alicia Vikanders, die mit herrlich viel Spielfreude immer wieder über die Stränge schlägt und dabei durchwegs unglaublich undurchsichtig bleibt, so dass man sich als Zuschauer unweigerlich fragt, ob das Alles wirklich noch zur Eignungsprüfung gehört, oder die Gutachterin völlig andere Ziele verfolgt. Das ist im Gesamtbild nicht nur äußerst unangenehm, sondern trifft dank der vom ersten Moment an absolut gelungenen Bindung zu den Figuren mitten in die Magengrube, wo alle Ereignisse noch lange nachwirken - und für reichlich Diskussionsstoff sorgen. Beinahe schade, dass Fleur Fortuné in den letzten Minuten ihres Debüts doch noch versucht, den vorangegangenen Geschehnissen ein Motiv zu verschaffen, und einige offene Fragen zu beantworten beziehungsweise lose Enden zu verknüpfen. Vermutlich hätte The Assessment nämlich noch stärker und intensiver nachgewirkt, wenn er eben diese Ausführungen konsequent schuldig geblieben wäre...
Details der 4K UHD
Abgesehen von den ohnehin bereits sehr schönen, von natürlichen und strahlenden Farben geprägten Tageslicht- und Außenszenen punktet die 4K UHD vor allem in den düsteren und diffus beleuchteten Innenraumsequenzen durch ihren ausgeprägten Kontrastumfang sowie den hervorragenden Schwarzwert. Allgemein ist das Bild der 4K UHD sehr scharf und detailreich, ohne Mängel zu offenbaren. Die Tonspur liegt zwar lediglich in einer DTS-HD 5.1 Abmischung vor, ist aber zum einen in Bezug auf das dialogorientierte Geschehen absolut ausreichend, während der Ton auf der anderen Seite durch eine hervorragend ausbalancierte, klare und sehr dynamische Wiedergabe punkten kann.
Details des Mediabooks
Das Cover des von einer losen J-Card umschlossenen Mediabooks ist komplett clean und zeigt auf der Front die drei zentralen Figuren sowie den Titelschriftzug, wogegen sich die Rückseite am Retro-Design der Inneneinrichtung im Film orientiert. Das Mediabook besitzt ein mattes Finish, was sehr gut mit dem düsteren Look des Covermotivs harmoniert. Der minimalistische Innendruck setzt jeweils die Motive auf dem Booklet fort. Letzteres umfasst 24 Seiten und beinhaltet einen ausführlichen Text über den Film sowie die Regisseurin, verfasst von der freien Kulturjournalistin Kathrin Horster, wie auch zahlreiche Behind-the-Scenes Fotos und Szenenbilder. Cover & Bilder © capelight pictures OHG / ©2024 Number 9 Films Assessment Limited, TA Co-Production GmbH, ShivHans Productions, LLC, TA2022 Investors, LLC, Tiki Tane Pictures, LLC. / Produktfotos: www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]