Agatha Christie - Partners in Crime
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BEWERTUNG |
25.10.2017 von LorD Avenger
Zufall und Neugier lassen das britische Ehepaar Tuppence und Tommy in einen Mordfall hineinstolpern, der zum Abenteuer ihres Lebens erwächst und weitere nach sich zieht...
Weniger bekannt als ihre Figuren Hercule Poirot und Miss Marple entstammen auch Tommy und Tuppence Beresford der Feder von Schriftstellerin Agatha Christie. In vier Romanen und einer Kriminalgeschichtensammlung tritt das Ehepaar wahlweise als Geheimagenten oder Privatdetektive auf. Die kurze BBC-produzierte Serie verfilmt in jeweils 3 fast einstündigen Folgen die Geschichten "The Secret Adversary" sowie "N or M" im Setting des Großbritanniens der 1950er Jahre.
Anders als die typisch lässigen Detektivfiguren aus diesen alten Krimis sind die Protagonisten von Partners in Crime nicht nur unerfahren, sondern auch charakterlich ziemliche Extreme. Treibende Kraft ist die abenteuerlustige Tuppence, deren liebstes Hobby das Lesen von Kriminalromanen ist. Von dieser Beschäftigung geprägt übernimmt sie die Eigenarten ihrer fiktiven Vorbilder, beobachtet sehr aufmerksam und sieht hinter jeder Ecke und Tat das potentielle Verbrechen. Nicht zuletzt dadurch und durch ihre unbändige Neugier gerät das Paar schließlich auch in ihren ersten, nicht nur für Zivilisten wie sie gefährlichen Fall. Ehemann Tommy ist das ergänzende Gegenstück, ist vorsichtig und zurückhaltend und möchte den Rest seiner Tage in Frieden als Imker in seinem Haus und Garten verbringen... allerdings unterliegt er auch stets dem Charme und Enthusiasmus seiner Frau und versucht dann auch stets seine Rolle als Beschützer einzunehmen - bei einer Frau wie Tuppence nicht immer ein leichtes Unterfangen.
Die Serie, allen voran der erste Fall, macht ihren Job gut diese auffälligen Charaktere vorzustellen. Das ist nicht zuletzt sicher den ausdrucksstarken Darstellern anzurechnen, die ganze Arbeit leisten. David Walliams kennt man eventuell aus der Sketch-Reihe Little Britain und Jessica Raine hatte Auftritte in diversen TV-Serien, u.a. Doctor Who und Jericho. Auch wenn die Protagonisten an sich vielleicht ein wenig überzeichnet sind in ihrer Art und sich über den Verlauf der Serie auch kaum entwickeln.
Ein weiterer Faktor, der der Serie stark anzurechnen ist, wäre der eingefangene Zeitgeist. In der Nachkriegszeit der 50er-Jahre spielend hat man hier hervorragende Arbeit mit Settings, Fahrzeugen und ganz besonders mit Kostümen hingelegt. Auch die Stimmung, Art der Darsteller und Farbgebung der ganzen Serie fängt die Atmosphäre geradezu meisterhaft ein.
Die Fälle sind gespickt mit Mord und Verbrechen und durchzogen von verzwickten Ermittlungen, welche die Folgen interessant machen, aber leider nicht unbedingt spannend. Ich habe bei Krimis aus der Feder von Frau Christie natürlich keine rasanten Verfolgungsjagden und wilden Schießereien erwartet, sondern deutlich "gemütlichere" Krimigeschichten, allerdings erschien mir hier alles dann doch ein wenig zu gemütlich. Anders als beim Aufbau der Sherlock-Serie erscheint mir das Format hier einfach unglücklich gewählt, da die Fälle zwar vielleicht nicht in einer Stunde, aber sicher doch in 90-120 Minuten unterzubringen gewesen wären - also in einer Folge a la Sherlock oder einem Spielfilm. Cover & Bilder © Endor & ACPL & a3mi Das Fazit von: LorD Avenger
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