Yorkshire Killer
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BEWERTUNG |
07.12.2013 von PanikmikeIn deutschen Krimis wird meistens Alles gut, in skandinavischen Krimis sterben die meisten Charaktere, zumindest im Klischeefall. Aber wie funktionieren britische Krimis? Ich habe mir den Dreiteiler Yorkshire Killer angeschaut, um das heraus zu finden.
1974 Im ersten Teil, der 1974 spielt, soll der junge Kriminalreporter Eddie Dunford für die Yorkshire Post im Fall eines ermordeten Mädchens recherchieren. Als er entdeckt, dass der Mord möglicherweise mit dem Verschwinden zweier weiterer Mädchen in Zusammenhang steht, stößt er jedoch auf den Widerstand der korrupten Polizeibehörde, die offenbar kein Interesse daran hat, die Wahrheit ans Licht kommen zu lassen. Diese Korruption und die damit zusammenhängende Verschwörung reichen bis in die höchsten Ränge von Wirtschaft, Presse, Politik und Polizeiverwaltung. Extrem korrupte und an der Verschwörung beteiligte Polizisten lenken den Verdacht auf Sinti, die auf einem Baugrund siedeln, auf dem der ebenfalls korrupte Immobilienmakler John Dawson eine Shopping Mall errichten will. Ein Journalisten-Kollege und Freund Dunfords kommt der Verschwörung auf die Spur und wird durch einen inszenierten Verkehrsunfall ermordet. Dunford wird etwas später von korrupten Polizisten in einem Keller grausam misshandelt und übel zugerichtet. Daraufhin besorgt er sich eine Waffe und erschießt den Baulöwen John Dawson, da er ihn für den Mörder der Kinder hält. Auf der Flucht vor der Polizei nimmt Dunford sich das Leben. Die beiden weiteren Teile spielen 1980 und 1983 - und stellen jeweils eine andere Figur in den Mittelpunkt, die versucht den Yorkshire Killer zu fassen.
1980
Der Ermittler Peter Hunter wird auf Druck der Öffentlichkeit als externer Ermittler zur West Yorkshire Police abkommandiert. Hunter ermittelte unter anderem im Fall Dunford und dem von Dunford verursachten Massaker, das noch immer nicht aufgeklärt wurde. Der rechtschaffene Kriminalbeamte möchte, mit allen Vollmachten ausgestattet, die Beweislage neu aufrollen und wühlt dabei sehr viel alten und neuen Schmutz auf. Viele Ermittler sind nach der jahrelangen Fahndung und Ermittlung ausgebrannt, traumatisiert und total am Ende. Bei der Polizei gehen immer noch haufenweise anonyme Hinweise ein. Die Zuordnung eines einzelnen Mordes scheint schwierig, möglicherweise handelt es sich um einen Trittbrettfahrer von damals. Hunter kann die Ereignisse um Dunfords Amoklauf aufklären und entschlüsseln. Alles scheint sich langsam zu entschlüsseln, doch dann wird sein Haus angezündet und brennt nieder. Hunter muss jemandem wirklich sauer aufgestoßen sein, denn als wäre das nicht genug, wird er auch noch denunziert und anschließend beurlaubt. Schließlich locken ihn die Drahtzieher in eine Falle, der er nicht entkommt.
1983
Der von Anfang an mit den Ermittlungen betraute Polizeibeamte Maurice Jobson, der uns schon aus dem Jahr 1974 bekannt ist, rückt in den Mittelpunkt. Dazu kommt noch der einheimische Anwalt John Piggott. Scheinbar wurde der vermeintliche und geistig zurückgebliebene Täter zu seinem Geständnis gezwungen und schlecht verteidigt. Jobson verliebt sich in ein Medium, das anscheinend wichtige Informationen zu den Fällen hat. Reverend Laws aus der Kohlestadt Fitzwilliam rückt somit ins Zentrum der Recherchen. Es wird immer noch versucht, die gesamten Geschehnisse zu verschleiern, so ist es wohl das „offizielle“ Untersuchungsergebnis, dass Eddie Dunford - unser Protagonist aus 1974 - Opfer eines Verkehrsunfalls wurde. Piggot, der auf eigene Faust ermittelt, trifft Leonard Cole, einen Mann der 1974 eine der Leichen gefunden hat und scheinbar etwas zu wissen scheint. Doch dieser wird von der korrupten Polizei getötet und der Mord als Suicid getarnt. Später findet Piggot durch Zufall einen alten Minenschacht und entdeckt Schreckliches. Es scheint, als hätte die korrupte Polizei der Region einen pädophilen und Kinder-tötenden Zirkel gedeckt und war selber sogar Teil davon. Er findet in der Mine die noch lebende Hazel Atkins, ein junges Mädchen und nun die wahrscheinlich einzige Zeugin dieser Vorgänge. Dummerweise ist Piggot in diesem Verlies nun auch gefangen. Der Stricher BJ, auch bereits bekannt aus dem Jahr 1974, war das erste Kind, das von dem Zirkel entführt wurde und ist scheinbar der einzige der das überlebt hat. Er versucht, Reverend Laws, einen der Drahtzieher hinter allem, zu erschießen und so Rache nehmen zu können, dies schlägt allerdings fehl und ein Kampf entbrennt. Im letzten Moment taucht Jobson auf und tötet Laws. Er befreit Piggot und Hazel aus dem Schacht. BJ flieht mit dem Zug in den Süden Englands.
Das Bild ist gut bis sehr gut, die unterschiedliche Qualität der einzelnen Folgen ist ein beabsichtigtes Stilmittel. Während der erste Teil "1974" mit 16mm-Material gefilmt wurde, drehte man den zweiten Teil "1980" mit 35mm-Kameras, der letzte Teil "1983" wurde digital mit einer Red-One-Kamera abgelichtet. Ausgehend vom jeweiligen Ausgangsmaterial, wurden die Filme adäquat und durchaus dem Medium würdig auf Blu-ray umgesetzt. Die düsteren Bilder werden von einem jederzeit stimmigen Score untermalt. Die Extras sind generelles Standardwerk, kaum der Rede wert und alle in SD: geschnittene Szenen, kurze Interviews, Blick hinter die Kulissen, Trailer. Noch dazu laufen Bild und Ton hier teilweise extrem asynchron. Stört aber nicht so sehr, diese Specials guckt man sich wohl eher selten ein zweites Mal an. Cover & Bilder © Studiocanal GmbH Das Fazit von: Panikmike
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