Yakuza Princess
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BEWERTUNG |
14.04.2022 von MarSBasierend auf der Graphic Novel Samurai Shiro des Brasilianers Danilo Beyruth entstand unter der Regie von Vincente Amorim der Actionthriller Yakuza Princess. Capelight pictures veröffentlicht diesen auf DVD, Blu-ray und im 4K UHD Mediabook. Letzteres haben wir uns für Euch angesehen...
Inhalt
Aufgewachsen im japanischen Viertel von São Paulo, wird die junge Akemi (MASUMI) bereits seit ihrer Kindheit in der Kunst des Schwertkampfs unterrichtet, ohne zu wissen, worauf sie damit vorbereitet werden soll. Akemi träumt davon, irgendwann nach Japan zurückzukehren, um ihr jetziges Leben hinter sich zu lassen, doch der plötzliche Tod ihres geliebten Großvaters macht ihr schwer zu schaffen. Als jedoch eines Tages ein Fremder (Jonathan Rhys Meyers) in ihrer Wohnung auftaucht, scheint Akemi von ihrer Vergangenheit eingeholt zu werden. Der Fremde hat seine Erinnerungen verloren, und ist fest davon überzeugt, dass sein Schicksal durch ein uraltes Schwert mit dem Akemis verbunden ist. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, während sich der geheimnisvolle Takeshi (Tsuyoshi Ihara), Mitglied der Yakuza, an ihre Fersen heftet, und dabei eine Spur aus Leichen hinterlässt...
So etwas sieht man nicht alle Tage. Eine Graphic Novel aus Brasilien, in der es um die japanische Yakuza geht, verfilmt als Actionthriller, der in São Paulo spielt, und in den wichtigsten Rollen mit japanischen Darstellern und einem Iren besetzt wurde. Allerdings hat uns bereits Quentin Tarantinos Kill Bill gelehrt, dass westliches Actionkino hervorragend mit asiatischer Kultur harmoniert, wenn man das Ganze nur richtig in Szene zu setzen weiß. Und den Hintergrund eines Rachefeldzugs haben beide Filme schon einmal miteinander gemein...
Dem Vergleich mit Kill Bill hält Yakuza Princess dabei aber nicht einmal im Ansatz stand - und das liegt nicht an den Actionszenen, die keineswegs zurückhaltend dabei sind, den roten Lebenssaft im ganzen Raum zu verteilen. Die Freigabe ab 18 Jahren hat sich Yakuza Princess jedenfalls verdient, wobei für diese wohl nicht nur die knackigen Schwertkämpfe und extrem blutigen Shootouts, sondern auch Jonathan Rhys Meyers erste Szenen im Film gesorgt haben dürften (an dieser Stelle sei nicht zu viel verraten, weibliche Fans dürften sich aber sehr über diese Sequenz freuen). Stilistisch gibt sich der brasilianische Actionthriller ebenfalls keine Blöße. Sowohl ausgiebige farbliche Spielereien, wie äußerst gelungene Kameraperspektiven und ein energetischer Soundtrack, zeugen nicht nur von der Herkunft als Graphic Novel, sondern sorgen auch für einen ansprechenden Style. Doch brutale Action und starke Optik sind eben nicht alles, und auch wenn Yakuza Princess die ein oder andere überraschende Wendung bereithält, so ist das Ganze letztendlich doch nur ein simpler Rache-Actioner nach bekanntem Muster. Yakuza Princess versucht hier leider mehr zu sein, als er ist, möchte mysteriöse Stimmung verbreiten, wo keine zu finden ist, und hält sich dadurch mit zahlreichen Passagen auf, die eigentlich unnötig sind. Auf diese Weise gerät der Erzählfluss immer wieder ins Stocken, wodurch sich einige zähe, ja sogar belanglose Sequenzen entwickeln, die dem eigentlich sehr ansprechenden Actionteil im Wege stehen - und diesem damit auch die Zeit stehlen, um häufiger eingesetzt zu werden. Selbst die in ihrer ersten Hauptrolle sehr solide agierende japanische Sängerin MASUMI, sowie die sehr charismatischen und wortkargen Gegenspieler Jonathan Rhys Meyers und Tsuyoshi Ihara, haben es dadurch sehr schwer, gegen das nicht sonderlich gut getimte Drehbuch anzuspielen. Ein wenig hinterlässt Yakuza Princess am Ende den Eindruck eines "Origin-Films", der vor allem dazu dient, die Figuren für folgende Filme einzuführen, und sich im Bereich der Handlung dagegen noch viel Luft für weitere Ausführungen lässt - vielleicht nicht ganz aus der Welt gegriffen, denn immerhin hält sich das Finale eine mögliche Fortsetzung offen...
Details der 4K UHD
Die 4K UHD präsentiert ein sehr scharfes Bild, das selbst feinste Details sauber darstellt. Der Schwarzwert ist mit wenigen Ausnahmen sehr satt und gut abgestimmt. Schwieriger wird es in den Bereichen Farbgestaltung und Kontrast. Das sehr stilmittelgeprägte Farbspektrum sorgt zwar für einen ganz speziellen Look, das stark ausgeprägte Kontrastverhältnis lässt vor allem hellen Farben aber gelegentlich übersteuern. Für einen Actionthriller etwas zu schwach ist auch die Tonspur, die in einer DTS-HD 5.1 Abmischung vorliegt. Zwar sind Raumklang und Dialogverständlichkeit insgesamt ansprechend, im Allgemeinen fehlt es dem Ton jedoch an Dynamikumfang und Druck. Nur selten zeigt sich das Sounddesign wirklich kraftvoll, die meiste Zeit aber bleibt das Geschehen zu zurückhaltend.
Details des Mediabooks
Das Design des Mediabooks weicht deutlich von den übrigen Varianten ab und orientiert sich am internationalen Covermotiv. Dieses zeigt Hauptdarstellerin Masumi umringt von Schwertern vor einer stilisierten roten Sonne, und ist damit ebenso simpel wie effektiv. Die Rückseite erweist sich mit einem einfachen Schattenmotiv vor roten Hintergrund sogar als noch spartanischer, aber ebenso passend. Unüblich für capelight pictures ist das Begleitblatt mit den Infos und Details, das zwar wie gewohnt nur lose aufgelegt wurde, jedoch im J-Card Format und in dünnerer Ausführung als sonst vorliegt. Der Innendruck des Mediabooks ist auf die vordere Innenseite beschränkt und vernachlässigbar. Dem gegenüber steht ein 32-seitiges Booklet, das neben zahlreichen Hintergrundinformationen, Interviews und Setbildern auch Auszüge aus der originalen Graphic Novel Samurai Shiro beinhaltet. Cover & Bilder © capelight pictures OHG / Produktfotos: www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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