The Rover

The Rover

Originaltitel: The Rover
Genre: Drama
Regie: David Michôd
Hauptdarsteller: Guy Pearce
Laufzeit: DVD (98 Min) • BD (103 Min)
Label: Universum Film
FSK 16

The Rover    24.12.2014 von Assimilator

Der Film The Rover feierte seine Premiere auf dem Fantasy Filmfest 2014. Inzwischen ist der Film als Blu-ray und DVD in Deutschland erhältlich. Wir sagen Euch, ob der Film einen Blick wert ist.

Wir befinden uns im Australien der Zukunft. Vor zehn Jahren hat ein Kollaps alles zusammenbrechen lassen. Inmitten dieser Einöde lebt Eric (Guy Pearce). Als er sich in einer Bar einfindet, um dort bei einem ruhigen Drink etwas Abstand vom Leben zu gewinnen, geschieht plötzlich vor das Bar ein Unfall. Drei Insassen eines anderen Jeeps steigen aus dem Unfallwagen und stehlen Erics Auto. Außer sich vor Wut nimmt er die Verfolgung auf. Als er die Diebe stellt, können diese Eric bewusstlos schlagen und lassen ihn so in der Wüste liegen. Nachdem Eric zu sich kommt, fährt er die Straße weiter in der Hoffnung, die Spur der Diebe wieder aufnehmen zu können. In einer Kleinstadt kann sich Eric außerdem eine Waffe besorgen. Hier stößt er auch auf den schwer verwundeten Rey (Robert Pattinson). Rey ist der Bruder von einem der Diebe und wurde angeschossen. Zusammen versucht das Duo, die Spur der Diebe wieder aufzunehmen.
 
Mit The Rover hat David Michôd einen Film geschaffen, der schwierig einzuordnen ist. Auf der einen Seite spielen die Schauspieler ihre Rollen wirklich überzeugend. Vor allem Robert Pattinson schafft es als australischer Dorftrottel, sein Twilight Image endlich abzulegen und überzeugt auf ganzer Linie. Aber auch Guy Pearce kann als wortkarger Eric überzeugen. Leider schafft es der FIlm trotzdem nicht den Zuschauer zu fesseln. Dies liegt vor allem daran, dass schlichtweg kaum etwas passiert. Bis zum Schluss hat der Zuschauer keine Ahnung, warum Eric so versessen auf seinen alten Honda ist, und nicht einfach mit dem besseren Jeep der Diebe davon fährt. Genauso wenig wird klar, warum Eric angeschossen ist, wovor die Diebe eigentlich abhauen und so weiter. So verspielt der Film extrem viel Potenzial. Hinzu kommt, dass einige Effekte im Film einfach zu oft genutzt werden. So beeindruckt die Szene zu Beginn des Films, in welcher Eric in einer Bar sitzt und im Hintergrund durch ein großes Panoramafenster zu sehen ist, wie sich der Jeep der Diebe mehrfach überschlägt. Dies ist jedoch nicht schnell und actionlastig geschnitten sondern bewusst ruhig gehalten. Als jedoch im späteren Verlauf in einer Szene das Ödland Australiens anhand einer verlassenen Mine gezeigt wird, dauert der Schwenk der Kamera gefühlte 30 Sekunden. Diese Szene sieht zwar toll aus, jedoch verkommt der Film so zu einer gequälten Langeweile, welche sich auch im Showdown fortsetzt.
 
 
Leider kann hier die Musik auch nicht wirklich etwas ändern, da die Untermalung des Films von nervig bis unbedeutend schwankt. Was jedoch am Meisten stört sind die Logikfehler im Script. So fragte ich mich sofort nach Beginn des Films, wie es sein kann, dass zehn Jahre nach dem Kollaps noch genug Benzin existiert, um normalen Menschen das Autofahren zu ermöglichen. Ein anderes Beispiel ist, dass nach dem bereits erwähnten Unfall der Diebe mit mehrfachem Überschlag, der Jeep ohne einen Kratzer steht und von Eric genutzt werden kann. Diese und viele andere Details machen die Story unglaubwürdig. Die zwei kleinen Überraschungen der Story werden leider nicht wirklich genutzt und verkommen so zur Randnotiz. Was bleibt ist ein Film, welcher viel Potenzial hat, dieses jedoch leider zu größten Teilen verschenkt.

Mit der Blu-ray als Datenträger kann man den Film auf Deutsch oder Englisch schauen, wobei die Deutsche Synchronisation durchaus akzeptabel ist, jedoch naturgemäßg mit dem englischen Original nicht mithalten kann. Untertitel gibt es leider nur auf Deutsch, was sehr schade ist, da der Film aus Australien für ungeübte Ohren nur schwer zu verstehen. Englische Untertitel wären hier sehr von Vorteil gewesen. Als Extras bringt die Scheibe Featurettes und Interviews mit Guy Pearce und Robert Pattinson. Das Bild der Blu-ray ist scharf und passt zu jeder Zeit, auch am Sound gibt es nichts auszusetzen. 


Cover & Bilder © Universum Film GmbH


Das Fazit von: Assimilator

Assimilator

Als ich den Trailer zu The Rover sah dachte ich, es handelt sich um einen Endzeit Film á la Mad Max, wenn auch mit weniger Action. Als ich die Blu-ray in meinen Player einlegte kam jedoch schnell die Ernüchterung, denn es passiert am Anfang zunächst nicht viel. Ein wenig später passierte der Unfall, welche auf eigenwillige Art und Weise beeindruckt (wie oben beschrieben), um anschließend jedoch wieder in Langeweile zu verfallen. Dieses Schema zieht sich durch den Film: es passiert etwas und kurze Zeit später verliert sich der Film wieder in langgezogener Langeweile. Aus dieser Miesere können auch die Schauspieler den Film nicht mehr retten. Und wenn nach 103 Minuten endlich der Abspann vorüber ist, bin ich mit vielen Fragen zurückgelassen, welche der Film einfach nicht klärt. Dies umfasst die Beweggründe von Eric, den Hass von Rey auf seinen Bruder (einen der Diebe) et cetera. Daher gibt es auch nur 5 von 10 Punkten.


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