The King´s Daughter

The King´s Daughter

Originaltitel: The King´s Daughter
Genre: Abenteuer • Fantasy
Regie: Sean McNamara
Hauptdarsteller: Pierce Brosnan • Kaya Scodelario
Laufzeit: DVD (94 Min) • BD (98 Min)
Label: Koch Films GmbH
FSK 12

The King´s Daughter   18.06.2022 von MarS

Basierend auf dem mit dem Nebula-Award ausgezeichneten Fantasy-Roman Das Lied von Mond und Sonne der amerikanischen Schriftstellerin Vonda N. McIntyre entstand - nach einer langen Odyssee - das Fantasy-Abenteuer The King´s Daughter. Koch Films veröffentlicht das prominent besetzte Werk nun auch DVD und Blu-ray...

 

Inhalt

 

König Ludwig der XIV. (Pierce Brosnan) träumt davon, das von ihm erschaffene Frankreich als unsterblicher Herrscher in die Zukunft zu führen. Sein Traum scheint endlich in greifbare Nähe zu rücken, als der Leibarzt Dr. Labarthe (Pablo Schreiber) in uralten Schriften eine Zeremonie entdeckt, bei der eine Meerjungfrau im Tausch gegen ewiges Leben geopfert werden soll. Tatsächlich gelingt es dem Fischer Yves de la Croix (Benjamin Walker), ein lebendes Exemplar zu fangen, und auch die nahende Sonnenfinsternis entpuppt sich als unerwarteter Segen für das Vorhaben des Sonnenkönigs. Wäre da nur nicht dessen uneheliche Tochter Marie-Josephe (Kaya Scodelario). Aufgewachsen in einem abgelegenen Kloster, und unwissend ihrer Verbindung zum König, hat Marie-Josephe längst eine Verbindung zur gefangengehaltenen Meerjungfrau (Bingbing Fan) aufgebaut, und setzt nun alles daran, das Leben der mysteriösen Kreatur zu retten. Unterstützt wird sie dabei vom Priester La Chaise (William Hurt), der die Pläne des Königs ebenfalls aufs Schärfste verurteilt...

 

Bereits die Entstehungsgeschichte von The King´s Daughter zeugt nicht gerade davon, dass man es hier mit einem gelungenen Fantasy-Highlight zu tun bekommt. Ursprünglich sollte die Produktion bereits im Jahr 2001 starten, doch zahlreiche Verschiebungen und Umbesetzungen führten dazu, dass es erst im Jahr 2014 tatsächlich soweit war. Aber auch das war noch nicht das Ende der Reise, denn während das Drehbuch zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach überarbeitet wurde, verzichtete man zugunsten von Nacharbeiten an den Spezialeffekten erneut auf den angepeilten Kinostart. Weitere sieben Jahre - und noch mehr Bastelarbeiten an den Effekten - sollte es schließlich dauern, bis The King´s Daughter endlich die Premiere auf der großen Leinwand vergönnt war. Allerdings eine Premiere, die in einem exorbitanten Flop endete. Doch warum eigentlich? Ist die Roman-Adaption nach all den Jahren wirklich so schlecht geworden?

 

Ein wenig kommt es darauf an, was man sich von The King´s Daughter eigentlich erwartet, und auch, ob man die Romanvorlage kennt. Hat man Das Lied von Mond und Sonne nicht gelesen, und lässt man sich auf das Geschehen ein, dann geht das Ganze durchaus als unterhaltsames Familienabenteuer durch - allerdings als ein recht schräges, bei dem man tatsächlich mehr als nur ein Auge zudrücken muss. Grundsätzlich bietet der Film einige Aspekte, die ihm wirklich gut stehen. Da wäre beispielsweise der wirklich gut aufgelegte Pierce Brosnan zu nennen, der in seiner Rolle als Sonnenkönig herrlich skurril, aber mit reichlich Spielfreude agiert. Auch William Hurt, der hier im letzten Film zu sehen ist, der vor seinem Tod veröffentlicht wurde, macht eine gute Figur als Beichtvater des Königs - und das, obwohl gerade seine Rolle extra für The King´s Daughter geschrieben wurde, und im Roman gar nicht vorhanden ist. Ebenso zu gefallen weiß die etwas übertriebene, prunkvolle Ausstattung, die einerseits absolut künstlich wirkt, andererseits irgendwie doch ein gewisses Historien-Flair versprüht. Auch die Entscheidung, Kostüme, Frisuren, sowie den markant kitschigen Score als Mischung aus historisch und modern zu präsentieren, verleiht der Inszenierung einen gewissen Charme.

 

Mindestens genauso ausgeprägt ist allerdings die Seite der negativen Aspekte. Außer Pierce Brosnan und William Hurt sind beispielsweise alle anderen Darsteller absolut austauschbar, wogegen sich Kaya Scodelario als titelgebende Königstochter sogar an so mancher Stelle völlig absurd und unglaubwürdig verhält. Auch der Erzählfluss hat mit zahlreichen Stolpersteinen zu kämpfen. Hier machen sich die vielen Überarbeitungen am Drehbuch bemerkbar, was zu holprigem Tempo und sprunghafter Erzählung führt, und das Geschehen im Verlauf immer chaotischer werden lässt. Die größten Fragezeichen werfen allerdings die Effekte auf. Hier fragt man sich unweigerlich, wo die vielen Jahre der Nachbearbeitung wohl gelandet sind, denn das CGI sieht hier nicht nur überaus billig aus, sondern ist auch mehr als deutlich als solches zu erkennen. Bingbing Fan in ihrer Rolle als Meerjungfrau ist zudem dermaßen verunstaltet, dass das fantastische Wesen auch genauso gut hätte komplett am Computer generiert werden können. 

 

Bildergalerie von The King´s Daughter (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Technisch zeigt sich die Blu-ray weitaus stimmiger, als sie es inhaltlich tut. Das Bild ist sehr scharf und detailreich, Farben werden sehr kräftig dargestellt, und der Kontrastumfang ist hervorragend, wodurch der oftmals künstliche Look noch zusätzlich verstärkt wird. Ebenso überzeugend ist der Schwarzwert ausgefallen. Die Tonspur, wahlweise in einer Abmischung in DTS-HD 5.1 oder sogar DTS-HD 7.1, weiß durch eine schöne Dynamik und ausgeprägte Räumlichkeit zu gefallen. Dialoge sind stets gut verständlich und ebenso sauber im Raum ortbar, wie die zahlreichen Effekte. Der aufdringlich kitschige Score fügt sich unterdessen kraftvoll, aber niemals zu dominant ins Geschehen ein.



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

 

Eigentlich versucht man angestrengt, The King´s Daughter zu mögen, denn das märchenhaft überzogene Geschehen, die übertriebene Ausstattung, sowie der skurril agierende Pierce Brosnan, bringen durchaus ihre Unterhaltungswerte mit sich. Die unstrukturierte Inszenierung, das holprige Geschehen, vor allem aber die schwache Hauptdarstellerin (obwohl wohl auch hier die Schuld im Drehbuch zu finden ist) sowie die miesen CGI-Effekte (jahrelange Überarbeitung? Wirklich?), lassen den zunächst erschaffenen Zauber allerdings immer wieder verpuffen. Was am Ende bleibt, das ist ein netter Zeitvertreib für die ganze Familie, bei dem es jedoch niemanden wirklich stört, wenn er nur im Hintergrund mitläuft. Ganz im Gegenteil, denn dann entgeht einem vielleicht die durch Computerbearbeitung völlig verunstaltete Bingbing Fan...


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