Shin Chan - Die neuen Folgen - Volume 1
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BEWERTUNG |
13.07.2019 von LorD AvengerErstmals 1990 als Manga des inzwischen verstorbenen Zeichners Yoshito Usui veröffentlicht beläuft sich die Anime-Umsetzung von Shin-Chan auf derweil rund 1.000 Episoden. Zusätzlich existieren mehrere Spin-Offs, über 80 Specials und 27 Kinofilme, sodass die Serie auch nach dem Tod Usuis erfolgreich weitergeführt wird...
Inhalt
Shin-Chan ist ein fünfjähriger Japaner und das Idealbild eines frechen Satansbratens. Er weiß nur zu genau, wie er seine Eltern, Mitschüler und seine Lehrerin in den Wahnsinn treibt und das teilweise nicht einmal absichtlich. Als frühreifer Schürzenjäger rennt er jeder hübschen Frau hinterher, platzt taktlos in die unpassendsten Situationen hinein und verliert schnell das Interesse an langweiligen Beschäftigungen wie Aufräumen oder Lernen – da ist ein Popo-Tanz voller Elan doch stets willkommen!
Volume 1 hält einundzwanzig der circa 8-minütigen Folgen bereit und bietet damit rund drei Stunden herrliche, einfach gestrickte Unterhaltung. Das Chaos beginnt damit, dass Shin-Chan sich bei seiner Mutter darüber beschwert, dass er immer an allem Schuld wäre und im Haushalt helfen muss, während Hund Lucky den Tag über faulenzen kann. Kurz entschlossen schlüpft er in ein Plüschkostüm und tauscht für einen Tag die Rollen – aber selbstverständlich nur solange es ihm von Nutzen ist… Einen scheinheiligen Geschäftsmann lockt er aus der Reserve, der leichtgläubige Mütter ausnehmen möchte, erstellt einen Domino Day-Kurs mit allem, das er im Haus findet oder berät seine Lehrerinnen beim Bademode-Kauf – und spielt sie dabei selbstverständlich meisterhaft gegeneinander aus. Auch fällt es ihm nicht schwer seinen Vater zu einem Haushaltshelden-Photoshooting zu überreden, bei dem man den Unterwäschekalender seiner Lieblingsmoderatorin gewinnen kann oder ihn beim sonntäglichen Angelausflug in den Schatten zu stellen. Beim Wettkampf um die Vorherrschaft auf dem Fußballplatz stellt er die sportlichen Qualitäten seiner Pobacken unter Beweis und Zuhause übernimmt er für einen Abend die Kontrolle über die Essenszubereitung – natürlich zum Leidwesen seiner Mutter. Weitere Mikro-Abenteuer folgen, in denen der kleine Rotzlöffel auf dem Bauernhof in einen Kartoffelausgrab-Wahn verfällt, um von der Erntehelferin mit Streicheleinheiten belohnt zu werden, seine Spielzeuge in eine neue Kiste umziehen lassen muss oder den äußerst seltenen letzten Satz seiner neuen sprechenden Actionfigur hören will.
Wer Shin-Chan noch aus seiner Kindheit oder Jugend im Nachmittagsprogramm von RTL II kennt, der weiß, dass er alles andere als eine Wohltat fürs Auge zu erwarten hat. Shin-Chan ist ein Gag-Manga, bzw. -Anime und wird dadurch genre-typisch bewusst äußerst simpel und fast schon betont schlecht gezeichnet. An den Konturen der meisten Köpfe sieht man häufig anstelle von sauberen Linien geradezu ins Auge springende Schlangenlinien und das ist okay – schließlich ist es beinahe für sich lustig, dass es so etwas überhaupt ins Fernsehen schafft. Das peppige Intro aus der RTL II-Zeit („Shin-Chan! Looking for trouble he’s your man! Say HEY HEY, Shin-Chan…“) wurde leider nicht für die neuen Folgen übernommen, sondern durch einen wirklich schrecklichen japanischen ersetzt, der aber glücklicherweise nur einmal zu Beginn der Volume läuft, die dann nahtlos von Folge zu Folge springt und einem eine Wiederholung erspart.
Episodenguide
Cover & Bilder © polyband Medien GmbH. All rights reserved. Das Fazit von: LorD Avenger
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