One Way - Hell of a Ride
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BEWERTUNG |
28.12.2022 von MarSNachdem er zuvor vor allem für seine Musikvideos bekannt war, liefert der Ire Andrew Baird 2021 mit Zone 414 - City of Robots sein Regiedebüt bei einem Langfilm ab, das mit durchwachsenen Kritiken bedacht wurde. Nun veröffentlichte Splendid mit One Way - Hell of a Ride auch seinen zweiten Spielfilm...
Inhalt
Gangster Freddy (Colson Baker) will sein bisheriges Leben hinter sich lassen, und entscheidet sich deshalb kurzerhand dazu, die Drogen-Baronin Vic (Drea de Matteo) um eine Tasche voller Geld und Kokain zu erleichtern. Bei seiner Flucht wird Freddy allerdings angeschossen, und sitzt nun schwer verletzt in einem Überlandbus. Während Vics Männer die Verfolgung aufnehmen, sucht Freddy verzweifelt nach einem Ausweg, doch weder seine Ex-Freundin Christine (Meagan Holder) noch sein Vater Fred (Kevin Bacon) wollen etwas mit seinen Problemen zu tun haben. Freddy droht zu verbluten, wenn er nicht bald Hilfe bekommt, doch schon bald muss er feststellen, dass auch die anderen Fahrgäste wie die Ausreißerin Rachel (Storm Reid) und der Sozialarbeiter Will (Travis Fimmel) alle etwas zu verbergen scheinen...
One Way - Hell of a Ride beweist eindrucksvoll, welche entscheidenden Einfluss das Marketing eines Films auf dessen Erfolg hat - und begeht dabei den gleichen Fehler, dem sich bereits der eigentlich mehr als ordentliche Zone 414 - City of Robots geschlagen geben musste. Beworben als "atemloser Action-Thriller", was vom rasant geschnittenen Trailer noch einmal unterstrichen wird, weckt One Way - Hell of a Ride eine gewisse Erwartungshaltung beim Zuschauer, die am Ende jedoch massiv enttäuscht wird, und dementsprechend für zahlreiche negative Kritiken gesorgt hat. Hätte man das Ganze direkt ins rechte Licht gerückt, wäre die Resonanz wohl deutlich positiver ausgefallen, denn schlecht ist One Way - Hell of a Ride ganz sicher nicht. Nur ist er eben alles andere als ein Actionfilm, sondern vielmehr eine beinahe schon kammerspielartig aufgebaute und auf ein beengtes Setting sowie wenige Figuren reduzierte Charakterstudie eines Mannes, der einmal in seinem Leben das Richtige tun möchte. Entsprechend ruhig und dialoglastig schreitet die Erzählung voran, kleinere Ausbrüche bleiben eine Seltenheit. Stattdessen bleibt die Inszenierung fokussiert, konzentriert sich überwiegend auf das Geschehen im Inneren des Überlandbusses und die zwischenmenschlichen Entwicklungen der wenigen Fahrgäste, während ein Kontakt mit der Außenwelt beinahe ausschließlich über Telefonate erfolgt. Das erzeugt eine ganz eigene Atmosphäre, die weniger von greifbarer Spannung getragen wird, sondern vielmehr von dem Wunsch zu erfahren, auf welches Ende die Ereignisse wohl zusteuern. Einige Facetten dieser Reise nutzen sich zwar mit der Zeit ein wenig ab, und ein paar der finalen Wendungen wirken innerhalb der Geschichte ein wenig unglaubwürdig, insgesamt aber bietet One Way - Hell of a Ride genug interessante Aspekte und erzählerisches Gespür, um gut 90 Minuten lang sehr gut zu unterhalten - vorausgesetzt, dass man sich eben keinen Actionthriller erhofft, sondern sich auf den unerwarteten Ablauf einlassen kann.
Details der Blu-ray
Grundsätzlich bietet die Blu-ray ein scharfes, detailreiches Bild auf gutem HD-Niveau. Die Farbpalette ist zwar stark stilisiert, und einige Szenen sind stilbedingt sehr unruhig und unscharf, um damit den körperlichen Zustand der Hauptfigur zu visualisieren, in Verbindung mit dem kräftigen Kontrastumfang sowie dem ausgezeichneten Schwarzwert entsteht jedoch gerade dadurch ein sehr ansprechender Gesamtlook. Akustisch gibt sich die Tonspur für einen eher dialoglastigen Film unerwartet dynamisch, und bietet zudem eine angenehm atmosphärische Raumwirkung. In den wenigen Actionmomenten baut der Ton bei Bedarf auch etwas mehr Druck auf. Cover & Bilder © WVG Medien GmbH Das Fazit von: MarS
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