Juniper

Juniper

Originaltitel: Juniper
Genre: Drama
Regie: Matthew J. Saville
Hauptdarsteller: Charlotte Rampling • George Ferrier
Laufzeit: DVD (91 Min) • BD (95 Min)
Label: Leonine / Square One Entertainment
FSK 12

Juniper   04.11.2022 von MarS

Bislang war der Neuseeländer Matthew J. Saville vor allem in kleineren Nebenrollen in TV-Serien zu sehen. Mit dem Drama Juniper lieferte er nun allerdings sein Langfilmdebüt als Regisseur und Drehbuchautor ab...

 

Inhalt

 

Nach dem Tod seiner Mutter hat sich der inzwischen 17-jährige Sam (George Ferrier) immer weiter von seinem Vater Robert (Márton Csókás) zurückgezogen. Untergebracht in einem Internat, beschäftigt sich Sam immer häufiger mit dem Gedanken an Suicid, während er mit seinen Freunden und reichlich Alkohol um die Häuser zieht. Als plötzlich Roberst Mutter Ruth (Charlotte Rampling) vor der Tür steht, scheint sich die Lage sogar noch weiter zu verschlechtern. Nach einem Beinbruch ist die alkoholkranke und verbitterte Frau an den Rollstuhl gefesselt und muss rund um die Uhr gepflegt werden, und da Ruths Pflegerin Sarah (Edith Poor) diese Arbeit nicht alleine bewältigen kann, muss kurzerhand auch Sam mit anpacken. Einige Streitigkeiten später bemerkt der zunächst abweisende Sam allerdings, dass er und Ruth mehr gemeinsam haben als zunächst angenommen...

 

Betrachtet man sich als Zuschauer die Inhaltsbeschreibung zu Juniper, dann weckt diese direkt gewisse Erwartungen. Erwartungen, die Matthew J. Saville mit seinem Debütfilm dann auch ohne Überraschungen oder Umschweife erfüllt, denn sein Drama schreitet gänzlich auf bekannten Genrepfaden, und das auch noch absolut ohne Ecken und Kanten. Ein Teenager mit Problemen, der mit seiner Familie noch weniger zu tun haben will, wie mit seinem eigenen Leben, und ihm gegenüber eine verbitterte alte Frau, die mit spitzer Zunge und offen zur Schau getragener Verachtung zu Überspielen versucht, dass sie einfach nur Angst vor dem Tod hat. So weit, so generisch. Aber Matthew J. Saville hat hier durchaus das ein oder andere Ass im Ärmel, um sein Drama doch durchwegs unterhaltsam, charmant, und gefühlvoll zu gestalten. Dazu gehört beispielsweise das für einen Genrebeitrag doch recht hohe Erzähltempo, das zwar eine umfassende Ausarbeitung aller Figuren oder Themen verhindert, dafür aber keinerlei Längen erzeugt oder Langeweile aufkommen lässt. Vor allem lebt Juniper aber von den beiden Charakteren, um die sich die Handlung letztendlich dreht, und damit von der hervorragenden, authentischen Chemie zwischen George Ferrier und Charlotte Rampling. Während Ferrier hier eine sehr gute Leistung abliefert, und die von ihm durchlebte charakterliche Wandlung glaubwürdig darzustellen weiß, ist es allerdings zweifellos die einfach großartige Charlotte Rampling, die Juniper trotz aller Vorhersehbarkeit zu einem wunderbaren Erlebnis macht. Weder benötigt sie viele Worte, noch muss sie sich groß bewegen können, um die Vielschichtigkeit, Verletzlichkeit, aber auch Würde und Kraft ihrer Figur glaubhaft zu vermitteln. In Verbindung mit einem gelungenen Mix aus Tragik, Emotionen, sowie stimmig eingesetztem Humor, entwickelt sich Juniper dadurch zu einem herzerwärmenden, sehenswerten Genrebeitrag, den man sich gerne auch häufiger anschauen kann.

 

Bildergalerie von Juniper (6 Bilder)

Details der DVD

 

Das Menü der DVD zeigt sich sehr schwammig und unscharf. Hat man diesen Schock allerdings erst einmal überwunden, präsentiert sich das Bild der DVD dann doch überraschend scharf und ausgewogen. Farben werden überwiegend natürlich dargestellt, der Kontrast ist in Anbetracht des SD-Mediums durchaus ordentlich, und selbst der Schwarzwert liefert die meiste Zeit über eine sehr gute Ausarbeitung. Gelegentlich neigen dunkle Szenen zwar dazu, ein deutliches Rauschen zu offenbaren, und auch sichtbares Banding bleibt nicht aus, insgesamt ist das Bild der DVD aber sehr ansprechend. Überraschend ist auch die Tonspur, die sich mit ihrer Abmischung in Dolby Digital 5.1 unerwartet räumlich und auch dynamisch zeigt. Eine saubere Kanaltrennung sorgt für eine angenehme Atmosphäre, während die Sprachausgabe durchwegs klar und verständlich ausfällt.



Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

 

Obwohl vorhersehbar und frei von Überraschungen liefert Matthew J. Saville mit seinem Langfilmdebüt Juniper einen durchwegs sehenswerten Genrebeitrag ab. Zu verdanken ist dies der großartigen, glaubwürdigen Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern, wobei vor allem Charlotte Rampling hier wirklich jede ihrer Szenen zu einem wundervollen Highlight werden lässt. Kein Film mit viel Tiefgang, und auch keiner der allzu großen Gefühle, aber dennoch einer, der ein wohliges Gefühl hinterlässt. 


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