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Hindafing - Staffel 1
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BEWERTUNG |
01.06.2017 von MarS
Ein idyllisches Örtchen irgendwo zwischen Ingolstadt und der tschechischen Grenze ist Spielort der satirischen Drama-Serie Hindafing. Drogen, Korruption, Gewalt, Intrigen, der Bayerische Rundfunk beweist mit seiner Produktion, dass es nicht immer die USA sein muss, wenn etwas in Politik und Gesellschaft gewaltig schief läuft. Wir haben uns für Euch in die bayerische Provinz gewagt...
Hindafing ist bitterböse, rabenschwarz und zerstört extrem unterhaltsam das Bild einer ländlichen Idylle mit Hilfe von viel Mut zu einer frechen, dynamischen Inszenierung sowie satirischer, überzogener aber nicht minder authentischer Darstellung von aktuellen Thematiken wie Flüchtlingspolitik, Gammelfleisch, Drogen und Korruption an allen Ecken und Enden. Hier spielt jeder gegen jeden, Intrigen und Entgleisungen aller Art sind an der Tagesordnung, und der Traum von einer erfolgreichen Zukunft für den Heimatort verpufft im Gewirr von all den eigenen Problemen wie eine Seifenblase. Dabei gelingt es Hindafing, den Spagat zwischen dramatischen, sehr ernsten Themen und einer lässigen, lockeren und von derbem Humor durchzogenen Erzählweise zu meistern, ohne unglaubwürdig oder zu übertrieben zu wirken. Selbst überzogene Darstellungen fügen sich stimmig ins Geschehen ein und bringen den Zuschauer abwechselnd zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken. Zwar wirkt nicht wirklich alles ganz rund und die Inszenierung gerät immer mal wieder ein wenig ins Stocken, auch zündet nicht jeder Gag so wie er sollte, doch das ist definitiv Jammern auf allerhöchstem Niveau und schmälert nicht die extrem hohe Qualität der auf den ersten Blick unscheinbaren Produktion. Großartig ist aber nicht nur die Geschichte selbst, sondern auch die Leistung der Darsteller von Hindafing, die dafür sorgen dass die Serie trotz ihres satirischen Grundtenors einen nicht zu übersehenden dokumentarischen Beigeschmack erschaffen kann. Allen voran steht dabei Maximilian Brückner, unter anderem in Deutschland bekannt als Kommissar Franz Kappl aus dem Tatort, als Bürgermeister Alfons Zischl, der seine Figur ebenso sympathisch wie auch verabscheuungswürdig verkörpert und auf diese vielschichtige Weise die Serie bzw. die Ereignisse am Laufen hält.
Wie die Geschehnisse selbst ist auch das Bild der Blu-ray eher trist und unterkühlt gehalten, bleibt dabei aber stets scharf und ausgewogen kontrastiert. Unschärfen gibt es lediglich stilbedingt im Drogenrausch zu sehen, gleiches gilt für erhöhten Kontrast und grelle Farbgebung. Der Detailreichtum ist dabei solide, dennoch fehlt es hier und da an Durchzeichnung und Feinheiten. Die Tonspur bietet zwar stets verständliche, klar ortbare Dialoge und immer wieder auch eine feine, dezente Einbindung der Surroundkanäle, gerade Stimmen aus dem Hintergrund oder von der Seite klingen aber ab und an sehr blechern und unnatürlich. Technisch ist die Blu-ray im Gesamtbild solide und angenehm, hat aber in einigen Bereichen noch Verbesserungspotential.
Abschließend der Episodenguide zu Hindafing:
Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. / GUENTHER REISP Das Fazit von: MarS
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