![]() |
Die Quacksalber von Quedlinburg: Das Duell
|
BEWERTUNG |
08.08.2024 von 2-PL4Y3R5Die Quacksalber von Quedlinburg kennt jeder. Das Kennerspiel des Jahres 2018 hat bereits zwei größere Erweiterungen und auch Big Boxen spendiert bekommen. 6 Jahre später erscheint nun die entsprechende 2 Spieler Adaption. Gelegenheit genug wieder einmal Wunderheiler zu spielen. Haben es die Quacksalber immer noch drauf?
Das Material und die Vorbereitung
Zutatenbücher zeigen die Kosten und die funktionellen Eigenschaften der Zutatenchips einer bestimmten Farbe und werden als Spielerhilfe in die Tischmitte gelegt. Schwarze, orange und weiße Zutaten haben nur ein Zutatenbuch und verhalten sich in jeder Partie gleich. Für die anderen Zutaten (blau, rot, rosa, grün, gelb, lila) gibt es jeweils vier Zutatenbücher-Varianten, von denen jeweils eines im Spiel ist. Nebenbei bemerkt haben die Zutaten auch thematische Namen und Artworks wie Knallerbse (weiß) oder Kürbis (orange). Die Zutatenbücher-Varianten sind in aufeinander abgestimmte Sets (I-IV) sortiert. Zu Spielbeginn wird sich für eines der Sets entschieden, wobei fortgeschrittene Spieler auch frei kombinieren können. Die Zutatenchips werden ebenfalls bereitgelegt. Da Zutatenchips in vielen Farben mit zusätzlich jeweils unterschiedlichen Werten zwischen eins und sechs daherkommen, lohnt es sich zu Spielbeginn etwas zu sortieren. Neben den Zutaten werden auch die Goldstücke als allgemeiner Vorrat bereitgelegt.
Sechs zufällige Rundenkarten bilden das offene Rundenkartendeck. Die Rundenkarte mit der aufgedruckten „7“ wird ganz unten in dem Stapel platziert und ist in jeder Partie die Rundenkarte für die letzte Runde. 5 Angebotsmarker (3x „Upgrade schwarz“ und 2x „1 Gold“) werden neben dem Rundenkartendeck bereitgelegt.
Jeder Spieler erhält einen Stoffbeutel und bestückt ihn mit denselben 14 Zutatenchips (4x weiße 1er, 2x weiße 2er, 1x weiße 3er; 2x schwarze 2er, 3x schwarze 1er; 1x blaue 1er; 1x orange 1er). Die Ausgangsbedingungen sind also für alle gleich. Die weißen Zutaten will man nicht ziehen, weil zu viele weiße Zutaten den Trank zum Explodieren bringt. Schwarze Zutaten bringen Gold und ermöglichen im Spielverlauf mehr Zutaten zu kaufen, also den Beutel zu verbessern. Jeder Spieler nimmt sich nun eine der beiden Flaschen. Hier sammeln sich in jeder Spielrunde die aus dem Beutel gezogenen Zutaten. Derjenige Spieler, der nicht Startspieler ist, bekommt 1 Gold als Kompensation.
Das Spielziel
Als Quacksalber möchtest Du die meisten der Patienten zu deinem Markstand locken. Das schaffst Du, indem du einen Tank mit höherwertigen Zutaten braust, wobei Timing auch entscheidend sein kann. Denn braut der konkurrierende Quacksalber seinen Trank fertig, wird sich der Patient auf den Weg zur Konkurrenz machen, bevor er deinen Marktstand erreicht hat. Ein Tauziehen um die Patienten, die zwischen den Marktständen hin und herwandern, bis einer der Quacksalber die Oberhand gewinnt. Hat ein Quacksalber sechs Patienten angelockt, gewinnt er sofort. Ansonsten endet Quacksalber von Quedlinburg: Das Duell nach der siebten Spielrunde und es gewinnt, wer am meisten Patienten geheilt hat.
Der Spielablauf
Quacksalber von Quedlinburg: Das Duell wird über maximal sieben Runden gespielt. Jede Runde gliedert sich dabei in sechs Phasen.
In Phase 2 wird der Trank gebraut. Das ist die längste Phase im Spiel; hier findet das eigentliche Spiel statt. Phase 2 verläuft über mehrere Züge, in denen die Quacksalber abwechselnd an der Reihe sind. Der Startspieler beginnt und zieht während des ersten Zuges Zutatenchips aus seinem Beutel und legt sie anschließend in die Flasche. Dies darf so lange wiederholt werden bis eines von drei Kriterien erfüllt ist: Man hört freiwillig auf, die Flasche explodiert oder es liegen drei farbige Chips im Flaschenhals. Aber schauen wir uns erst einmal an was man mit den gezogenen Chips überhaupt genau macht.
Wird dagegen ein farbiger Chip gezogen, das sind alle Chips außer den weißen, so wird er in den Flaschenhals platziert. Hier gibt es Platz für drei Chips. Beim Platzieren werden direkt die Sofort-Aktionen des Chips ausgeführt. Es gibt auch Zutaten-Aktionen, die erst ausgelöst werden, wenn der Trank fertig gebraut wurde (siehe Phase 3: Nachwirkungen) oder wenn der Trank explodiert. Die Aktionen sind sehr vielfältig. Besonders starke Aktionen treten nur ein, wenn bestimmte Bedingungen beim Ziehen des Chips erfüllt sind, z.B. wenn die Summe der weißen Chips im Flaschenboden schon 5 oder mehr ist. Alle Aktionen sind im jeweiligen Zutatenbuch beschrieben. Ein paar Beispiele: weiße Chips dürfen zurück in den Beutel gelegt werden, beliebige Chips können aufgewertet also durch einen Chip derselben Farbe mit höherem Wert ersetzt werden und Patienten können direkt bewegt werden. Wird der dritte farbige Chip gezogen, endet der Spielerzug. Die Werte der drei farbigen Chips im Flaschenhals wird dann mit dem Wert des zuletzt platzierten weißen Chips addiert und der aktuelle Patient um dieselbe Anzahl an Feldern in Richtung des eigenen Marktstandes bewegt. Es ist immer nur ein Patient auf dem Weg unterwegs. Befindet sich kein Patient bereits auf dem Weg, so wird ein neuer Patient aus dem Park, der Tableau-Mitte genommen. Erreicht der Patient deinen Marktstand, wird er auf das erste freie Feld der Behandlungsleiste oben auf dem Tableau platziert. Übrige Schritte werden mit einem neuen Patienten aus dem Park gegangen. Damit ein Spieler nicht sehr viel Vorsprung aufbaut, gibt es einige Effekte, die das Spiel balancieren sollen: Auf den Feldern der Behandlungsleiste sind Boni für den gegnerischen Quacksalber aufgedruckt. Der Gegner darf Chips aufwerten oder neue Chips nehmen, wenn ein Patient an deinem Marktstand behandelt wird. Der dritte behandelte Patient sorgt sogar dafür, dass man selbst einen zusätzlichen weißen Chip in den Beutel erhält, ein großes Handicap. Außerdem wird immer und unabhängig vom Nachteil auf der Behandlungsleiste der eigene Marktstand um zwei Felder weiter weg vom Park verschoben, sodass neue Patienten einen weiteren Weg haben. Am Ende des Zuges werden die drei farbigen Chips vom Flaschenhals in den Flaschenboden verschoben. Weiße Chips bleiben unten liegen! Nun ist der Gegner am Zug. Aber Du kannst in dieser Runde in einem späteren Zug weiter an deinem Trank brauen, solange du nicht freiwillig beendest oder der Trank explodiert.
In Phase 3 werden Nachwirkungen von Chips innerhalb des Flaschenbodens abgehandelt. Diese Aktionen sind auf den entsprechenden Zutatenbüchern mit einem eindeutigen Symbol gekennzeichnet. Nicht vergessen!
Phase 4 trägt den Titel Marktaufsicht. Hier ist das Rundenkartendeck relevant. Die Karten des Rundenkartendecks zeigen immer einen Bonus, meist Zutatenchips, die man seinem Beutel hinzufügen kann. Der Spieler, der seinen Trank zuletzt fertig gestellt hat, nimmt die 5 Angebotsmarker und darf den „Wert“ des abgebildeten Bonus bestimmen, indem er eine bestimmte Kombination Angebotsmarker auf die Karte legt. Der gegnerische Quacksalber darf nun entscheiden, ob er den abgebildeten Bonus nimmt oder die Angebotsmarker, also eine Kombination aus Gold und Aufwertungen für schwarze Zutaten-Chips.
In Phase 5 kann nun das in Phase 2 durch das Ziehen schwarzer Chips aus dem Beutel oder auch in Phase 4 über Angebotsmarker gesammelte Gold ausgegeben werden, um neue Zutatenchips zu kaufen. Hier findet also das bag building statt. Dabei dürfen beliebig viele verschiedene Zutaten gekauft werden, allerdings nur jeweils ein Chip von jeder Farbe, unabhängig vom Wert des Chips. Die Preise für die Zutaten sind auf den Zutatenbüchern abgebildet. Gekaufte Chips werden zunächst in den Flaschenboden platziert. In dieser Phase ist zu beachten, dass maximal 1 Goldstück in die nächste Runde mitgenommen werden darf.
In der sechsten und letzten Phase „Rundenende“ werden alle Chips zurück in den Beutel platziert. Marktstände und Patienten bleiben, wo sie sind. Dann beginnt eine neue Runde. Das Spiel endet sofort, wenn einer der Quacksalber den sechsten Patienten behandelt hat, ansonsten nach der siebten Runde. Oberster Meisterquacksalber ist derjenige, der die meisten Patienten behandelt hat. Tiebreaker ist die Position des aktiven Patienten. Befindet sich kein Patient in einer der beiden Tableau-Hälften gibt es ein Kräftemessen! Gleichzeitig werden Chips aus dem Beutel gezogen. Wer zuerst einen Gesamtwert von 10 erreicht, gewinnt.
Spielmaterial
Zutatenchips:
Cover & Bilder © Cover: Schmidt Spiele / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: 2-PL4Y3R5
|
|
Kommentare[X]