Death Note Relight 2 - L´s Sucessors
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BEWERTUNG |
31.07.2019 von LorD Avenger
Wenn man 37 Episoden einer Serie in zwei Filme verpackt, bleibt einiges auf der Strecke - aber kann das vielleicht sogar von Vorteil sein...?
Inhalt
Nach dem Sieg über L sind einige Jahre vergangen, in denen Kira aka Yagami Light unbekümmert sein Werk fortsetzen und mit dem göttlichen Notizbuch Death Note Verbrecher umbringen konnte. Weltweit wird er nun verehrt und gefürchtet und selbst die mächtigsten Regierungsoberhäupter beugen sich seiner Macht, während er selbst die Leitung der Ermittlungen gegen ihn übernommen hat und somit alles nach seinen Wünschen steuern kann. Doch in Ls ehemaligem Waisenhaus hat sich die Kenntnis über dessen Niederlage ausgebreitet und zwei weitere hochintelligente Jugendliche treten seine Nachfolge an und machen Jagd auf Kira.
Das Problem, das ich schon immer mit der zweiten Hälfte der Anime-Serie hatte, war ein rapider Abfall meines Interesses. Sowohl Light als auch L sind ziemlich coole Charaktere, allerdings nur in Kombination - einer alleine funktioniert nicht und wenn doch, dann definitiv eher L als Light (siehe L: Change the World). Durch den Verlust des ikonischen Widersachers entsteht eine Leere in der Geschichte, die auch seine ärmliche Kopie Near nicht ansatzweise füllen kann. Die ausgefallen designten Shinigami, die ebenfalls Sinnbilder für das Franchise sind, treten so kurz, dass man sie beinah vergisst und Light, der zuvor der besonnene Oberschüler mit der ausgeprägten Selbstjustiz war wird zu einem größenwahnsinnigen Egomanen, den man überhaupt nicht ausstehen kann. Auch die neuen Charaktere auf seiner Seite sind deutlich langweiliger als Misa - die natürlich ebenfalls überflüssig wird. Schlimm genug, dass sich die Handlung dann dennoch über weitere achtzehn Episoden hinstreckt, die man überstehen muss, um schließlich endlich den Ausgang der Geschichte zu erfahren.
In diesem Fall bin ich also großer Befürworter der Kürzung auf Spielfilmlänge - denn im Gegensatz zur ersten Hälfte der Serie funktioniert das bei der zweiten ganz hervorragend. Während Relight 1 höchstens für Fans der Geschichte als Zusammenfassung der Ereignisse und als Wiederauffrischung dient, ist die Handlung doch zu komplex und das Machtspiel zwischen L und Light zu detailliert als dass es sich so weit herunterkürzen ließe. Die zweite Hälfte hingegen zeigt deutlich, dass sie signifikant weniger Inhalt auf dieselbe Länge zu bieten hat - denn Relight 2 bietet absolut alles, was man zum Beenden der Geschichte braucht. Ja, einige Szenen fehlen - beispielsweise nahezu alles, das die Figur Mello betrifft und auch die Charakter-Vorstellungen von Mikami und Kiyomi setzt man aus und lässt diese im Zeitsprung verschwinden. Umso faszinierender, dass man der Handlung wunderbar folgen kann und im Grunde genommen keine Informationen vermisst (höchstens, wie Mello zu seinen Narben im Gesicht kommt).
Auch Relight 2 nutzt die Szenen der Anime-Serie in neuer, verkürzter Zusammenstellung ohne inhaltlich oder qualitativ etwas zu ändern (ansonsten hätte man z.B. Kleinigkeiten wie Mellos Narben entfernen können, um offene Fragen zu vermeiden). Als kleiner Bonus hat dieses Mal nicht Ryuk, sondern L die Ehre, den Film einzuleiten. Besonders gefallen hat mir die ausführliche Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse, die man in vielen Animes leider einfach vergisst. Glücklicherweise wurde die Serie bereits auf hohem Animationsniveau produziert, sodass man qualitativ kaum etwas aussetzen kann. Cover & Bilder © Tsugumi Ohba,Takeshi Obata / Shueisha ©DNDP, VAP, Shueisha, Madhouse Das Fazit von: LorD Avenger
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