Cryo

Cryo

Genre: Rundenbasiertes Strategiespiel
Autor: Tom Jolly, Luke Laurie
Illustrator: Bree Lindsoe, Jasmine Radue, Samuel R. Shimota
Spieleverlag: Z-Man Games, Asmodee Germany
Empfohlenes Alter: 13+
Spieldauer: 60-90 Minuten

Cryo   25.12.2021 von Dante

Ein missglückter Sabotageakt lässt euer Raumschiff auf einem unbewohnten Planeten abstürzen - mit euch am Bord andere Crewmitglieder rivalisierender Kolonialisierungsfirmen. Nach dem Absturz gilt es den Rest eurer Mannschaft aus dem Kälteschlaf zu befreien. Doch Eile ist geboten, der Planet ist nicht so freundlich wie er auf den ersten Blick zu sein scheint. Die Nacht rückt näher und mit ihr kommen die lebensunmöglichen Temperaturen, die Rettung liegt unter der Erdoberfläche. Hier versprechen rohstoffreiche Höhlen und mildes Klima ein Überleben, doch wer wird hier die Vorherrschaft erringen? Dante hat sich für euch auf diesen unwirklichen Planeten gewagt, wird er es schaffen seine Crew zu retten oder wird er gegen die Kälte verlieren?

 

Material

 

Als ich das erste Mal die Box von Cryo in der Hand hielt dachte ich mir nur: „Huch was ist das denn? Hochglanz und irgendwie interessante Haptik.“ So etwas habe ich tatsächlich noch nicht im Regal. Das Material fühlt sich nicht wie normale Pappe an, sondern ähnelt eher Hochglanzklebefolie, jedoch nicht so anfällig. Dadurch wirkt der Karton sehr edel, das gefällt mir ziemlich gut. Als Motiv ist ein auf einen Planeten abstürzendes Raumschiff gewählt, passend zur Spielgeschichte. Die Rückseite ziert ein kleiner Erzähltext der die Situation umschreibt, auch die wichtigsten Informationen sind hier abgebildet. Der Inhalt wirkt ebenfalls hochwertig, Kunststofffiguren, Harzkuben, stabile Karten und dickpappige Marker gehören zum Spielequipment. Besonders aufgefallen ist mir das Spielertableau, welches aus zwei aufeinander geklebten bedruckten Pappen besteht. Die obere Pappe hat Vertiefungen wodurch man hier sein Spielmaterial einsetzen ohne das es verrutschen kann. In der Verpackung selbst befindet sich nur ein Einleger, der den Platz etwas begrenzt, außerdem liegen einige Tüten bei. Über ein kleines Sortiersystem hätte ich mich allerdings sehr gefreut. 

 

Anleitung

 

Auf 12 Seiten findet man im Handbuch alles was man für eine Partie Cryo benötigt. Nach einem kurzen Überblick über das gesamte Spielmaterial auf der ersten Seite, wird auf der nächsten Doppelseite der Aufbau des Spielbrettes erläutert. Dies geschieht präzise und in kleinteiligen Schritten, dadurch geht der Aufbau innerhalb weniger Minuten schnell von der Hand und es kommt zu keinerlei Verwirrungen. Die nächsten sechs Seiten wird dann der allgemeinen Spielablauf erläutert, welche Aktionen können ausgeführt werden, welche Ressourcen sind vorhanden, was hat es mit den Drohnen auf sich und wie können diese ausgesendet und zurückgerufen werden. Dabei fällt auf, dass alles wirklich sehr gut dargestellt wird. Zu allem gibt es einen kleinen Text, dieser ist bebildert mit allen dafür notwenigen Symbolen und, falls notwendig, sogar noch mit einem abgebildeten Spielzug. Dadurch fällt dem Spieler es besonders einfach die Regeln zu verstehen. Für mich eine der besten Anleitungen die ich bisher gelesen habe. Der Start in das erste Spiel dauert mit dem Aufbau für uns somit auch weniger als 20 Minuten. Auf der letzten Seite der Anleitung findet man noch eine kleine Schnellübersicht sowie die Credits.

 

Vorbereiten und Spielablauf

 

Das Spiel wird je nach Spielerzahl unterschiedlich vorbereitet. Zuerst wird der Spielplan ausgelegt, jeder Spieler erhält ein Tableau seiner Farbwahl und platziert auf diesem Energiemarker, Ressourcenkubus und die Drohnen seiner Farbe. Anschließend werden die Cryokapseln auf die dafür vorgesehene Stelle auf den Spielplan gelegt. Dieser Spielplan besteht aus vier Bereichen des zerbrochenen Raumschiffes, jeder Bereich dient der Gewinnung eines anderen Rohstoffes. Am unteren Rand des Spielplans befinden sich die rettenden Höhlen, diese haben unterschiedliche Biome, welche zu Beginn verdeckt sind und erst erkundet werden müssen. Nur die ersten beiden Biome sind zu Beginn an offen ausgelegt. Spielerzahlabhängig werden auf den Spielplan noch Vorfallmarker, Rohstoffe und Schadensmarker ausgelegt. Zum Schluss der Aufbauphase erhält jeder Spieler noch fünf Karten, davon werden allerdings nur drei behalten, der Rest wird auf einen offenen Ablagestapel gelegt. Nun wird der Startspieler ausgelost, alle nachfolgenden Spieler erhalten in der Anleitung festgelegte Rohstoffe als Entschädigung. Nun kann das Spiel beginnen, dabei läuft ein Zug nachfolgendem Muster ab: Der Spieler kann sich entweder entscheiden Drohnen auszusenden (beim ersten Spielzug gibt es nur diese Möglichkeit) oder aber Drohnen zurückzurufen. Beim Aussenden wird eine Drohne von der Spielerplattform (zu Beginn besitzt jeder Spieler dort drei Stück) auf eines der Drohnendocks auf dem Spielfeld gesetzt. Wichtig, Drohnen können nur auf nicht durch Schadensmarker belegte Felder gesetzt werden. Dort angekommen kann eine der nebenstehenden Aktionen ausgeführt werden. Die Aktionen bestehen in der Regel aus dem Umwandeln eines Rohstoffes zu einem anderen, den beschaffen von Karten, den Erhalt von Rohstoffplättchen für das Spielertableau oder das Aufwecken von Crewmitgliedern. Auch können bereits erweckte Crewmitglieder Rohstoffe sammeln, auf Höhlenexpedition gesendet werden oder diese sogar besiedeln.  Sind keine Drohnen mehr auf der Spielerplattform vorhanden muss die Aktion „Drohnen zurückrufen“ durchgeführt werden. Dabei handelt man die folgenden drei Schritte ab: Ressource bergen, Vorfall abhandeln, Drohnenrückkehr. Bei Ressource bergen erhält man das von Crewmitgliedern gesammelte Material. Für Vorfall abhandeln wird ein beliebiges Vorfallplättchen ausgewählt und abgehandelt, anschließend legt man ein neues auf das Vorfallfeld. Beim letzten Schritt der Drohnenrückkehr stellt man die Drohnen auf eines der sechs Felder auf dem Spielertableau, anschließend kann man die damit verknüpfte Funktion ausführen, falls man diese mit Ressourcen befüllt hat. Zusätzlich zu den bereits erläuterten Spielzügen kann man einmal pro Zug eine Karte von der Hand verschrotten und erhält die darauf abgebildeten Rohstoffe. Karten sind außerdem sehr vielfältig, jede Karte besteht aus vier Bereichen, dem Missions-, Verschrottungs-, Fahrzeugs-, und Upgradebereich. Missionen geben am Ende bei Erfüllung Siegpunkte, Fahrzeuge werden zum Transport und zur Aufbewahrung von Crewmitgliedern benötigt, das Verschrotten bringt ein Rohstoff und die Upgrades sind sehr nützliche Boni, welche einem im Spielzug weiterhelfen.  

 

Spielziel

 

Um zu überleben, müssen die unterirdischen Höhlen besiedelt werden, nur wer es schafft möglichst viele seiner Crewmitglieder aus dem Kälteschlaf zu retten und unter die Planetenoberfläche zu bringen wird als siegreich hervor gehen, wer die Mehrheit der Bewohner einer Höhle bildet, bekommt die dort abgebildeten Siegpunkte. Jedoch geben nicht nur die besiedelten Höhlen Punkte, auch geheime Missionen können einem zum Sieg verhelfen, diese befinden sich auf den Fahrzeugkarten und ein Spieler kann bis zu drei verschiedene dieser Missionen aktiv haben. Sind am Ende alle Punkte ausgezählt gewinnt wer die meisten davon besitzt. Bei Gleichstand der Punkte gewinnt die Person mit der höchsten Anzahl an Crewmitgliedern in den Höhlensystemen. Das Spiel endet, sobald das Sonnenuntergangsfeld ausgedeckt wurde, also eine bestimmte Anzahl an Vorfällen abgehandelt wurde. Wichtig, dass Spiel endet mit dem Spieler, der das Plättchen abhandelt, die anderen Spieler kommen nicht mehr zum Zug, handelt also mit Bedacht.

 

Bildergalerie von Cryo (17 Bilder)

Lieferumfang:

 

  • 1 Spielplan
  • 4 Plattformen
  • 12 Drohnen
  • 60 Crew-Kapseln
  • 16 Ressourcenmarker
  • 4 Energiestifte
  • 40 Karten
  • 14 Höhlenplättchen
  • 12 Schadensmarker
  • 60 Ressourcenplättchen
  • 33 Vorfallplättchen
  • 8 Übersichtskarten
  • 1 Wertungsblock


Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Dante

Dante

Toll, einfach toll - anders kann ich Cryo einfach nicht beschreiben. Das Spiel ist komplex und zugleich simpel, hat viele Auswahlmöglichkeiten und eine nur sehr begrenze Anzahl an Zügen lassen einen großen Spielraum und fordern taktisches Geschick. Durch die wechselnden Startbedingungen und die Komplexität wird keine Partie wie die andere werden und einen „richtigen“ Weg zum Sieg gibt es nicht. Ich hatte ziemlich viel Spaß beim Spiel und beim Erkunden der verschiedenen Spieltaktiken. Einzig ein paar mehr verschiedene Fahrzeugkarten und Sortiermöglichkeiten für das Spielmaterial hätte ich mir gewünscht. Von mir bekommt Cryo 9 von 10 Punkten und den Couch-Award.


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