Argo
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BEWERTUNG |
28.05.2013 von BenjiManch einem Hollywood-Star reicht das Leben als Schauspieler nicht aus. Ben Affleck hat sich deswegen zuletzt auch als Regisseur versucht. Mit Argo präsentierte er die Geschichte einer wahnwitzigen Befreiungsaktion, die 1979 in einem spannungsgeladenen Konflikt zwischen Amerika und dem Iran stattfand. Das Ergebnis ist ein gelungener Thriller mit überraschenden Einblicken in die Zusammenarbeit zwischen den Geheimdiensten und Hollywood ...
Ende der 70er Jahre wurde Iran zum Konfliktherd. Das wirtschaftlich vernachlässigte Volk probte den Aufstand und religiöse Fanatiker schafften es, im Land einen islamistischen Gottesstaat aufzubauen. Vor allem die Propaganda des Ayatollah Khomeini sorgte dafür, dass die Bevölkerung einen rasant wachsenden Hass auf die USA entwickelte. Spätestens als diese die Auslieferung eines ehemaligen Machthabers verweigerten, lief das Fass über. Ein Mob versammelte sich vor den Toren der amerikanischen Botschaft und setzte zum Sturm an. 52 Botschaftsangehörige landen schließlich als Geiseln in den Händen der protestierenden Bevölkerung. Die Lage zwischen Amerika und Iran sank auf den Tiefstand.
Wie durch ein Wunder schafften es sechs Mitarbeiter, durch eine Hintertür zu fliehen und beim kanadischen Botschafter Unterschlupf zu suchen. Argo präsentiert die Geschichte dieser sechs Mitarbeiter, die dramatischer nicht sein könnte. Denn wäre den iranischen Machthabern aufgefallen, dass diese Flüchtlinge sich mit der Hilfe der Kanadier in Sicherheit gebracht haben, hätte das deren Tod und eine immens kritische Situation in den diplomatischen Beziehungen aller beteiligten Länder bedeutet. Für die CIA gab es zu diesem Zeitpunkt deswegen nur eine Lösung. Die Mitarbeiter mussten möglichst unbemerkt aus dem Land gebracht werden.
Die Lösung ist der Grund dafür, warum Argo nun ein so außergewöhnlicher Film wurde. Getarnt als ein kanadisches Filmteam, unter der Führung des CIA-Agenten Tony Mendez schlichen sich die sechs Mitarbeiter klammheimlich aus dem Land. Doch für die reibungslose Realisierung dieses Schauspiels war eine Menge notwendig. Mit der Hilfe einiger bekannter Größen aus Hollywood schaffte Mendez es, die Produktion des utopischen Science-Fiction Filmes Argo relativ echt wirken zu lassen.
Argo stellte zum damaligen Zeitpunkt die konsequente Ausnutzung vorhandener Filmtrends dar. Angelehnt am Erfolg des ersten Star Wars Teiles sollten sich laut des gekauften Drehbuchs Roboter, Magier und Raumschiffe duellieren. Damit all das auch die Behörden im Iran beeindruckte, musste die Werbetrommel gerührt werden. Lesungen sollten Filmexperten aufmerksam machen. Deren Berichte im Zusammenhang mit echten Produktionsnotizen halfen schließlich dabei, dem Fluchtplan eine gewisse Authentizität zu verleihen.
Argo mag die Geschehnisse dieser Zeit etwas übertriebener darstellen und gewisse Abläufe zugunsten der Spannung aufbauschen, doch das Ergebnis bleibt gut. Ben Affleck, der die Hauptrolle des Tony Mendez gleich selbst übernommen hat, inszeniert hier die gelungenste Zusammenarbeit zwischen Hollywood und dem CIA. Eine Erfolgsgeschichte, die so unglaublich klingt, und doch so viel Wahrheit beinhaltet. Kein Wunder also, dass es im Februar 2013 deswegen den Oscar für den besten Film gab.
Die Blu-Ray kommt mit einem guten Bild und vielen sehr interessanten Extras daher. In kleinen Dokumentationen präsentieren die Macher Interviews der Beteiligten der damaligen Flucht. Vor allem Tony Mendez, der später als Held in die Geschichte einging, bekommt hier ein würdiges Denkmal gesetzt. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Benji
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