Arctic Circle - Der unsichtbare Tod

Arctic Circle - Der unsichtbare Tod

Originaltitel: Ivalo
Genre: Drama • Thriller
Regie: Hannu Salonen
Hauptdarsteller: Iina Kuustonen • Maximilian Brückner
Laufzeit: DVD (429 Min)
Label: Edel Germany GmbH
FSK 16

Arctic Circle - Der unsichtbare Tod   18.03.2020 von MarS

In Zeiten, in denen ein Virus die ganze Welt in Atem hält, scheint die deutsch-finnische Co-Produktion Arctic Circle - Der unsichtbare Tod umso brisanter. Wir haben es gewagt, uns die 10-teilige Serie für Euch anzusehen...

 

Inhalt

 

Nina Kautsalo (Iina Kusstonen) ist Polizistin in Ivalo, einer kleinen Stadt im finnischen Lappland. Bei einer Ermittlung wegen Wilderei entdeckt sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Niilo Aikio (Janne Kataja) in einer abgelegenen Hütte eine bewusstlose Frau, die dort offensichtlich gefangen gehalten wurde. Auf dem Hof finden sie schließlich auch die Leichen von zwei weiteren Frauen, doch Nina vermutet noch ein weiteres Opfer. Bei den Untersuchungen stellt sich heraus, dass es sich bei den Frauen um russische Prostituierte handelt, die außerdem mit einem unbekannten Virus infiziert sind. Durch den Erreger alarmiert macht sich der deutsche Virologe Dr. Thomas Lorenz (Maximilian Brückner) auf den Weg nach Ivalo, und muss bei seinen Tests feststellen, dass es sich um eine mutierte Variante eines Virenstamms handelt, der bereits im Jemen für eine Vielzahl von Fehlgeburten, Missbildungen bei Neugeborenen und Todesfällen sorgte. Während Dr. Lorenz versucht, die Ausbreitung des Virus zu verhindern, und dabei von den Verantwortlichen nur widerwillig unterstützt wird, versucht Nina das Rätsel um die russischen Prostituierten zu lösen, denn die beiden Fälle scheinen zweifellos in Zusammenhang zu stehen. Unterdessen reist auch der Vorstandsvorsitzende eines Pharmakonzerns und Finanzier der Arbeitsstelle von Dr. Lorenz, der Multimillionär Marcus Eiben (Clemens Schick), nach Lappland, um dort ganz eigene Ziele zu verfolgen...

 

Zweifellos präsentiert Arctic Circle - Der unsichtbare Tod ein Thema, dessen Brisanz bei der Produktion wohl noch gar nicht absehbar gewesen ist. Allein dadurch entwickelt die Serie bereits eine ganz eigene Sogwirkung, denn wenn es um Viren geht, dann ist aktuell wohl jeder in angespannter Stimmung. Doch bei genauer Betrachtung ist es gar nicht der Handlungsstrang um die drohende Pandemie, welche die Serie wirklich unterhaltsam macht, denn abgesehen von einigen expliziten Darstellungen des Krankheitsverlaufs verliert die Bedrohung durch den mutierten Erreger im Verlauf der Erzählung immer mehr seinen anfangs aufgebauten Schrecken. Erst gegen Ende kehrt diese Bedrohung noch einmal auf erschreckende Art für kurze Zeit in den Fokus zurück. Statt sich bis dahin auf dieses Thema zu konzentrieren, liefert Arctic Circle - Der unsichtbare Tod zahlreiche Nebenhandlungen, die sich mit der Zeit immer stärker in den Vordergrund drängen, wobei nicht alle Handlungsebenen die Geschichte wirklich bereichern. So sind beispielsweise die familiären Probleme von Dr. Thomas Lorenz für die Handlung völlig irrelevant, und auch einige andere Elemente hätten genauso gut weggelassen werden können, ohne dem Erzählfluss oder dem Unterhaltungswert zu schaden. In diesem Bereich wird deutlich, dass es sich um eine deutsch-finnische Co-Produktion handelt, denn die Serie versucht, bekannte Elemente aus beiden Ländern miteinander zu vereinen. So stehen die für skandinavische Produktionen typischen Elemente wie die kühle Atmosphäre, der oftmals ruhige Erzählstil und teils drastische Szenen auf der einen Seite, während typisch deutsche Serienbestandteile wie Familiendramen und unnötige Liebesgeschichten die Erzählung und den Fluss ein wenig ausbremsen. Spannend und durchaus fesselnd wird Arctic Circle - Der unsichtbare Tod letzten Endes vor allem dadurch, dass die bedrohlichsten und undurchsichtigsten Handlungsstränge erst nach und nach offenbart werden und die Erzählung erst kurz vor dem Finale die eigentlichen Hintermänner und Motivationen offenbart. Bis dahin lebt die Serie in weiten Teilen von der erwähnten Atmosphäre, die durch die Abgeschiedenheit Lapplands sowie die optisch hervorragend eingefangenen Landschaftsaufnahmen erzeugt wird, wobei man sich dabei eingestehen muss, dass der isolierte Bereich ebenfalls dazu beiträgt, die Tragweite und mögliche Gefahr durch den Virus ein wenig zu schmälern. Daneben profitiert Arctic Circle - Der unsichtbare Tod aber auch vom sehr harmonischen Zusammenspiel der Hauptfiguren. Hier sind vor allem Iina Kusstonen und Maximilian Brückner hervorzuheben, aber auch Kusstonens Serientochter Venla Ronkainen. Letztere hat das Down Syndrom und präsentiert sich trotz aller Schwierigkeiten nicht nur als tolle Schauspielerin, sondern gewinnt sofort alle Herzen für sich und sorgt damit schließlich für die emotionalsten und bewegendsten Momente innerhalb der Serie.

 

Details der DVD

 

Die DVD weist grundsätzlich ein scharfes, ausgewogenes Bild auf. Das Kontrastverhältnis ist entsprechend des SD-Materials nicht allzu kräftig ausgefallen und sorgt hin und wieder für weichere, leicht unscharfe Momente. Auch das an mancher Stelle etwas stärker ausgeprägte Filmkorn sowie großflächig verteiltes Bildrauschen ist nicht zu übersehen. Ansonsten ist das Bild jedoch sehr sauber, wodurch die atmosphärischen, wundervollen Landschaftsaufnahmen ins richtige Licht gesetzt werden. Die Tonspur überzeugt durch eine gute Dynamik sowie gut ausbalancierte Abmischung. Die Kanäle sind sauber voneinander getrennt und sowohl Dialoge als auch Effekte gut ortbar.

 

Bildergalerie von Arctic Circle - Der unsichtbare Tod (6 Bilder)

Episodenguide

 

  • Episode 01 - Der Keller
  • Episode 02 - Spuren im Schnee
  • Episode 03 - Im Schneesturm
  • Episode 04 - Auge um Auge
  • Episode 05 - Gottes Wille
  • Episode 06 - Das erste Opfer
  • Episode 07 - Die Jagd beginnt
  • Episode 08 - Die Infizierten
  • Episode 09 - Murmansk
  • Episode 10 - Venla


Cover & Bilder © Edel Motion


Das Fazit von: MarS

MarS

Arctic Circle - Der unsichtbare Tod präsentiert eine erschreckende Grundlage mit unerwartet aktueller Brisanz, verliert dieses Thema aber im Mittelteil zusehends aus den Augen. Stattdessen konzentriert sich die Serie über weite Strecken auf sein Krimi- und Thrillerelement sowie einige dramatische Nebenhandlungen, die mal mehr, mal weniger förderlich für die eigentliche Handlung sind. Insgesamt ist Arctic Circle - Der unsichtbare Tod wohl spannend als auch unterhaltsam, verpasst es aber auf Grund unnötiger Handlungsebenen sowie der streckenweisen Vernachlässigung der Hauptthematik die Intensität zu entwickeln, die zweifellos in der Serie gesteckt hätte.


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