Werewolf: The Apocalypse

Werewolf: The Apocalypse

Publisher: Nacon
Entwicklerstudio: Cyanide
Genre: Action & Adventure‬
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 04.02.2021
USK 18

Werewolf: The Apocalypse   24.02.2021 von Xthonios

Jetzt könnt Ihr endlich wie ein nasser Hund riechen! Cyanide Studios will dem eloquenten Naturschützer und Fan des RPG-Systems Werewolf: The Apokalypse ein Action Adventure bieten, welches Seinesgleichen sucht. Ob sie es schaffen? Finden wir es heraus.

 

Wie, was, Werwolf?

 

Ihr spielt Cahal, einen Rudelführer, welcher während einer Mission etwas eskaliert und anschließend ins Exil gegangen ist und seinen Werwolf-Klan alleingelassen hat. Seither sind fünf Jahre ins Land gezogen und Cahal kehrt zurück in sein Habitat, um gegen den Konzern Endron zu kämpfen, der das Land vergewaltigt und mit Fracking und anderen Methoden die Rohstoffe aus dem Leib der Erde zu zerren. Als wenn es das Schicksal will, erfährt er, dass Tarkers Mill angegriffen werden soll. Auf dem Weg dorthin wird er Zeuge eines Kampfes zwischen Endron-Soldaten und seinem früheren Klan und verhilft seinen Freunden zu einem temporären Sieg. Der Klan hat sich an einem Caern niedergelassen, den sie zu schützen versuchen. Für die Neulinge unter Euch sei gesagt, dass dies spirituelle Orte sind, an denen unsere und die Welt der Geister nah verbunden sind. Dort trifft Cahal auch auf seine Tochter wieder, die er damals ebenfalls zurückgelassen hatte.

 

Im Caern kommt er auch mit Mutter Gaia – dem spirituellen Geist der Erde – in Kontakt, welcher ihn auffordert, sich dem Kampf anzuschließen und den Wyrm aufzuhalten. Auch sein Rudel braucht ihn, um zu alter Stärke zurückzukehren und Cahal wird klar, dass er seinem Klan helfen und ihn beschützen muss, schließlich er gehört auch hier hin; und zu seiner Tochter.

 

Die Hintergrundgeschichte

 

Für Unwissende wird die Geschichte rund um das Werewolf RPG in einem kleinen Video erläutert, sodass der Spieler zumindest einen schnellen Eindruck bekommt, um was es geht und auch, was die Garou (die Werwölfe) sind. Im Laufe der Geschichte bekommt der Spieler noch ein paar weitere Hintergrundinfos, aber auch ohne das tiefergehende Wissen, wird er gut abgeholt und ins Spielgeschehen eingeführt.

 

Die (Spiel)-Welt von Werewolf: The Apokalypse

 

In Werewolf haben wir einen nahezu klassischen Aufbau einer typischen Spielwelt. Als zentrale Anlaufstelle (Hauptquartier) haben wir das Caern des Klans. Dort bekommt Cahal seine Haupt- und Nebenmissionen (freiwillig), die ihn dann in eine meist recht lineare Mission führen. Positiv ist anzuführen, dass die Gebiete meist auch nach dem Abschluss der Quest noch weiterhin verfügbar sind, sodass man hier ggf. noch unerledigte Dinge abarbeiten könnte – sofern gewollt. Letzteres vermittelt dem Spieler eine Art „Open-World“, ohne dies wirklich zu sein. In den Missionen selbst müsst Ihr meist Anlagen sabotieren, Daten stehlen und Euch wahlweise den Weg durchkämpfen oder schleichen. Als Cahal habt Ihr hierzu die Möglichkeit, Euch in eine normale Wolfgestalt, die Werwolf oder in normaler Menschengestalt zu bewegen. Mithilfe der Wolfgestalt seid ihr für Wachen etwas schwerer zu erkennen und Ihr könnt in den Gebäudekomplexen durch vorhandene Luftschächte krabbeln und so gewisse Areale unbemerkt passieren. Soweit die Theorie jedenfalls. In der Realität hingegen scheitern die wirklichen Stealth-Versuche zu sehr an der Umgebung oder Steuerungsproblemen, die dann in einem Gemetzel als Werwolf enden. Hier zeigt sich dann auch der Schwerpunkt des Spiels: Der Kampf.

 

Es gibt zwei unterschiedliche Werwolfhaltungen, in die Cahal mithilfe einer Taste wechseln kann. Die Elan-Form, ist eher für leichtere und schnellere Angriffe und bietet sowie eine hohe Wendigkeit, um Angriffe auszuweichen, zu sprinten oder Passagen zu erklimmen. Die Vigor-Form hingegen verwandelt Euch in einen massiven und schwerfälligen Boliden, der mit starken Angriffen auch größere Gegner filetiert. Der Nachteil hier ist die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, die Euch gegen Fernkämpfer anfällig macht. Jede Form bietet auch einen unterschiedlichen Kampfstil und andere Angriffskombinationen aus, die die Kämpfe durchaus abwechslungsreich gestalten. Last, but not least, habt Ihr die Möglichkeit in eine Art ultimative Form zu wechseln, wenn Ihr genügend Zorn aufgebaut habt; welche Ihr durch Töten von Gegnern erhaltet. Diese Form bietet Euch sozusagen das Beste aus beiden Formen. Enorme Schlagkraft, nahezu Unverwundbarkeit und die Beweglichkeit einer Ballerina auf Koks. Hier zeigt das Spiel einfach seine Stärke und den größten Spielspaß. Die Kämpfe sind herrlich erfrischend – wenn da die nervige Beschallung durch Heavy Metal im Hintergrund nicht wäre.

 

Hier zeigt sich auch eine kleine Schwäche des Spiels: die Kämpfe machen Spaß, sind aber selbst auf normaler Schwierigkeitsstufe fast zu leicht. Wer es ein wenig ansprechender mag, der sollte unbedingt das Spiel auf der höchsten von drei auswählbaren Schwierigkeitsstufen wählen.

 

Natürlich bietet Euch das Spiel – wie es sich gehört – ein gewisses Fähigkeitensystem an, mit dem Ihr Eure favorisierte Spielweise optimieren könnt. Mithilfe von Cahals Spektralsicht (eine Art Infrarotsicht) könnt Ihr so quasi in die Geisterwelt schauen und Geisterenergie einsammeln, die Ihr benötigt, um dann genau jene Fähigkeiten freizuschalten. Im Spiel teilt das System die Fähigkeiten in zwei Kategorien ein: Taktisch und Kampf. Im Bereich Taktisch könnt Ihr beispielsweise die Erkennbarkeit von Cahal in der Wolfgestalt reduzieren oder die Armbrust aufpimpen, sodass Ihr Kameras oder Gegner effektiver ausschalten könnt. Im Abschnitt Kampf vergebt Ihr Punkte, um weniger Schaden zu erhalten, mehr Zorn zu generieren oder spezielle Angriffe freizuschalten. All das ist jedoch aufgrund der wie bereits zuvor erwähnten Leichtigkeit des Spiels zum Teil rein optional.

 

Bildergalerie von Werewolf: The Apocalypse (5 Bilder)

Die technische Seite des Spiels

 

Wenn man Series S/X optimiert liest, dann erwartet man natürlich auch ein entsprechendes Highlight. Bei Werewolf: The Apokalypse Earthblood kann man sich das aber gleich wieder abschminken. Die Zwischensequenzen und die Animationen der Charaktere sind teilweise gefühlt auf einem 1080p Niveau. Die Gesichter wirken oft statisch und die Bewegungen von Armen erinnern mit einem wehmütigen Gefühl an die XBOX 360. Der eigentliche Fokus des Spiels liegt aber offenbar eher auf der Performance, denn die Ladezeiten sind stets kurz, Alles läuft flüssig, auch wenn das Blut spritzt, die Gedärme durch den Raum fliegen oder Ihr Wachen in zwei Teile zerreißt. Auch die Dolby Atmos Unterstützung ist recht gelungen, was den Metal Sound allerdings nicht besser macht. Die Steuerung ist an sich – gerade im Kampf – recht gut gelungen, im Stealth-Modus tritt dann des Öfteren ein Frustmoment zutage. Besonders unvorteilhaft ist uns die Sprinten-Funktion aufgefallen, die uns mehr als einmal zum Enrage gebracht hat und so statt Schleichen zu einem verwüsteten Raum mit zig Toten geführt hat.



Cover & Bilder © Paradox Interactive AB (publ) All rights reserved. Published by Nacon and developed by Cyanide Studio. All rights reserved to their respective owners.


Das Fazit von: Xthonios

Xthonios

 

Mit Werewolf: the apocalpyse veröffentlicht Nacon einen durchaus interessanten Titel für Fans der gleichnamigen RPG-Systems. Das Kampfsystem ist gut gelungen und macht Spaß. Grafisch fällt das Spiel deutlich hinter den Erwartungen zurück und missionstechnisch wird das Spiel im späteren Verlauf recht eintönig.


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • Gut inszenierte Bosskämpfe
  • Für Fans des RPG-Systems hoher Wiedererkennungswert
  • Gleich zu Release S/X optimiert
  • Gute Spielzeit (15-20 Std)
  • Kämpfe in Werwolfgestalt richtig unterhaltsam
  • Interessantes Upgradesystem
  • Charaktermodelle sehr altbacken und nicht mehr zeitgemäß
  • Steuerung zum Teil ziemlich unvorteilhaft (Sprinten)
  • Stealth-System nur rudimentär und austauschbar
  • Heavy Metal Soundtrack eher nervig (Kampf)
  • Hauptmissionsziele ohne viel Abwechslung
  • Nebenmissionen unspektakulär





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