Videospiele - Eine endlose Reise

Videospiele - Eine endlose Reise

Videospiele - Eine endlose Reise   22.07.2020 von MarS

Als Thomas T. Goldsmith Jr. gemeinsam mit Estle Ray Mann im Jahr 1946 das erste Computerspiel für einen Röhrenrechner entwickelt hat, konnte er noch nicht ahnen, welche Auswirkungen diese Innovation einmal nach sich ziehen könnte. Inzwischen sind Videospiele fester Bestandteil unseres Alltags, unserer Freizeit, ja sogar unserer Popkultur. Doch wie kam es dazu, dass es im Jahr 2020 alleine in Deutschland rund 34,3 Millionen Gamer gibt, die Jahr für Jahr für Rekordumsätze in der Branche sorgen?

 

Am Anfang war die Forschung

 

Nach dem mathematischen Nim-Spiel, das Thomas T. Goldsmith Jr und Estle Ray Mann bereits im Jahr 1946 entwickelt hatten, schritt die Weiterentwicklung beziehungsweise Neuentwicklung von Computerspielen zunächst sehr schleppend voran. Meist wurde hinter geschlossenen Forschungstüren oder an Universitäten gearbeitet, überwiegend weil zu dieser Zeit nur dort das nötige Equipment vorhanden war. Erst im Jahr 1972 machte auch die Öffentlichkeit Bekanntschaft mit der Welt der Spiele, als Nolan Bushnell mit seiner Firma Atari in Serienproduktion ging und erste elektronische Spielautomaten mit Münzbetrieb aufstellen ließ. Noch im gleichen Jahr wurde die erste Heimkonsole auf dem Markt eingeführt, die Hardware und Software voneinander trennte: Die Odyssey von Magnavox. Mit der Einführung der Atari 2600 wurde im Jahr 1977 schließlich endgültig der Startschuss für eine Branche gegeben, die heute nicht mehr wegzudenken ist, während mit Space Invaders, Pong und Pac-Man erstmals Spiele Einzug in den heimischen Wohnzimmern hielten, die selbst knappe 50 Jahre später noch jeder kennen sollte und welche die Spielekultur maßgeblich geprägt haben beziehungsweise dies noch immer tun.

 

Der Personal Computer zieht nach

 

Mit dem Markteintritt des Commodore 64 im Jahr 1982, und damit dem Computer als eigenständiger Einheit, wurde schließlich die Ära der Computerspiele eingeläutet. Zunächst allerdings währte diese Ära nur kurz, denn mit dem Videospiel-Crash am US-Börsenmarkt brach 1983 die gesamte bisherige Videospielbranche komplett zusammen.

 

Endgültiger Durchbruch


Der kurzen Zwangspause der Branche folgte schließlich drei Jahre später eine 8-Bit-Konsole, die noch heute nicht nur die Retro-Fans unter den Gamern begeistert: Das Nintendo Entertainment System, kurz NES, mit dem es den Spielern erstmals möglich war, ihre Figuren mit Hilfe von Gamepads zu steuern. In dieser Zeit etablierten sich viele der heute bekannten Spielegenres, wie beispielsweise Jump´n´Runs, Beat ´em und Adventures, während im Jahr 1989 die ersten Handhelds, wie Nintendos Gameboy und Ataris Lynx, den Markt eroberten. Spätestens mit der Markteinführung des Sega Mega Drive, einer 16-Bit-Konsole, waren Videospiele schließlich beinahe überall zu finden, wodurch letztendlich die Spielehelden Super Mario Bros. und Sonic the Hedgehog zu zeitlosen Charakteren wurden und sich Spiele wie Tetris zu Welthits entwickelten, die aus der Spielewelt nicht mehr wegzudenken sind. 

 

Sprunghafte Entwicklung


Seit diesem Zeitpunkt ist in der Branche nicht nur viel geschehen, sondern vielmehr hat der Videospielmarkt seitdem eine rasante, sprunghafte Entwicklung genommen. Die Gamer werden unaufhörlich mit Neuerungen versorgt, angefangen von den ersten 3D-Spielen auf dem Super Nintendo Entertainment System sowie dem PC anfang der 90er bis hin zu dem aktuellsten Trend, den Virtual Reality Games. Ohne Rast präsentieren die Hersteller neue, verbesserte Konsolen und Handhelds, wobei Grenzen eigentlich nur durch Speicherplatz, Bitrate und die Fantasie der Entwickler gesetzt werden. Wohin die Reise einmal gehen wird, das kann wohl nur die Zukunft zeigen.

 

PC oder Konsole?

 

Eines ist jedoch ganz deutlich zu bemerken: Der Weg geht ganz klar weg vom klassischen PC, hin zu Spielen auf Konsolen und Handhelds, wobei gerade Letztere in der jüngsten Vergangenheit - nicht zuletzt dank der Einführung der Hybrid-Konsole Nintendo Switch - einen massiven Boom erleben durften. Überall und jederzeit seine geliebten Videospiele zu spielen - eine Option, die früher nur Wunschdenken gewesen ist, hat sich mittlerweile zum festen Bestandteil unseres Alltags entwickelt und ist damit zu einem wahrgewordenen Traum für alle Gamer geworden. In Anbetracht dessen ist es nur verständlich, dass sich die Hersteller ihre Arbeit inzwischen teuer bezahlen lassen und die Spieler sowohl für ihre Hardware, als auch die entsprechenden Spiele, wesentlich tiefer in die Tasche greifen müssen als noch vor ein paar Jahren. Doch solange die Gamer aber dazu bereit sind, steht der endlosen Reise der Videospielbranche noch lange nichts im Wege...

 

Quelle der Daten und statistischen Angaben:

Tag der Videospiele: Daten und Prognosen rund ums Gaming von Katja Zimmermann



Cover & Bilder © Pixabay (Romy_Deckel)




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