Shrink – Nur nicht die Nerven verlieren

Shrink – Nur nicht die Nerven verlieren

Originaltitel: Shrink
Genre: Drama
Regie: Jonas Pate
Hauptdarsteller: Kevin Spacey • Robin Williams
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Label: Universum Film
FSK 12

Shrink – Nur nicht die Nerven verlieren   27.04.2010 von Panikmike

Suchen Schauspieler für die Rolle eines erfolgreichen Psychiaters, der zu Beginn der Geschichte zu einem verrückten, bemitleidenswerten Kiffer mutiert. So könnte die Stellenausschreibung ausgesehen haben, bevor Kevin Spacey zum Vorsprechen erschien und die Rolle besetzte. Der charismatische Schauspieler mimte in seiner Karriere schon auf facettenreiche Charaktere, etwa im Oscar-prämierten American Beauty. Im aktuellen Drama Shrink glänzen aber auch andere Darsteller mit hervorragenden Leistungen.

Eigentlich hätte Dr. Henry Karter (Kevin Spacey) allen Grund zur Freude. Er ist der bekannteste Psychiater Hollywoods. Seine Klientel setzt sich aus den vermögenden Stars der Traumfabrik zusammen. Schöner könnte das Leben nicht sein. Stattdessen plagen ihn jedoch lauter Selbstzweifel. Nach dem tragischen Selbstmord seiner Frau stürzt er immer tiefer in Depressionen und beginnt Marihuana zu rauchen. Dann tritt die ebenso lebensmüde Patientin Jemma (Keke Palmer) in sein Leben und öffnet dem sichtlich angeschlagenen Arzt die Augen. Derweil versucht Jeremy (Mark Webber) ein Drehbuch an eine große Produktionsfirma zu verkaufen. Dabei gerät er an die schöne Assistenten der Geschäftsführung Kate (Saffron Burrows)  und verliebt sich in sie.

Shrink erzählt die Geschichten der Menschen, die sonst kein Gehör auf der Bühne der Traumfabrik finden. Regisseur Jonas Pate gelingt dabei der Kunstgriff auch ohne viel Melancholie und gestreckten Zeigefinger ein kritisches Bild von Hollywood zeichnen. Das Ensemble trägt ihr übriges zu der gelungen Stimmung im Film bei. Es ist allerdings nicht Kevin Spacey in der Rolle als bemitleidenswerter Psychiater, der die Blicke des Zuschauers auf sich zieht, sondern Dallas Roberts. Er verkörpert den Produktionschef Patrick, der unter Bacterophobia (Angst vor Dreck) leidet, mit Leib und Seele. Auch der Rest der Darstellerriege kann vollends überzeugen. Shrink ist Charakterkino und dementsprechend dialoglastig. Das spiegelt sich auch in den harmonischen Soundtrack wieder, der das Gesamtbild positiv abrundet.

Recht dünn präsentiert sich die Ausstattung der DVD. Außer Interviews (ca. 13 Minuten) mit den Darstellern des Films finden sich nur noch Werbetrailer auf der Scheibe. Über das Fehlen von Making-Of und Featurettes kann nicht einmal das animierte Menü hinwegtrösten. Für Sammler sicher interessant ist die Tatsache, dass die Shrink DVD mit einem Wendecover ausgestattet wurde – damit gehören die bei den Filmfans unbeliebten FSK-Logos auf der Cover-Frontseite mit nur einem Handgriff der Vergangenheit an.



Cover & Bilder © Universum Film GmbH


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Shrink nimmt den Zuschauer auf eine außergewöhnlich interessante Reise hinter die schmutzige Fassade der Glitzermetropole Hollywood. Im Mittelpunkt stehen dabei weniger die Stars, die es im Business ganz nach oben geschafft haben und dennoch nicht frei von Lastern sind. Stattdessen werden die Nöte jener Existenzen aufgerollt, die erst am Anfang stehen und für die Erfüllung ihres Traumes erst kämpfen müssen. Regisseur Jonas Pate zeichnet dabei ein vielschichtiges Porträt von den Menschen und übt auf subtile Art und Weise Kritik an dem amerikanischen Filmbusiness, ohne ihm vollends den Zauber zu nehmen. Denn am Ende wird er doch wahr, der „American Dream“.   


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