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Red Christmas
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BEWERTUNG |
04.10.2017 von Beef SupremeDas Laub ist noch nicht mal vollständig bunt doch trotzdem zieren Lebkuchen und Spekulatius die Ladenregale und vereinzelte Weihnachtsmänner grinsen einen verstohlen an. Ein schneller Blick auf den Kalender zeigt: Bald ist ja schon Herbstanfang! Zeit für Weihnachtslieder, Christbaumschmuck und Weihnachtssplatter! Den Anfang macht dieses Jahr Red Christmas, ein Abtreibungshorrorschinken aus Australien. Weihnachten im Sommer, auch mal nicht schlecht, auch wenn das Blut ohne Schnee nicht ganz so gut zur Geltung kommt.
Zugegeben, mit Weihnachten hat der Film gar nicht mal so viel zu tun, außer dem Weihnachtsbaum im Wohnzimmer. Es wird weder jemand mit dem Weihnachtsstern erstochen noch mit der Lichterkette erdrosselt, ganz schwache Performance auf dem Level. Dafür wird christlicher Fanatismus ganz groß geschrieben, so groß, dass es schon nach kürzester Zeit so richtig nervt. Ironischerweise ist der anwesende Pfarrer noch der unstressigste der ganzen Bagage, was aber angesichts der mies gezeichneten Charaktere mit Vorsicht zu genießen ist. Low-Budget-Splatter sind ja bekannt dafür, nicht viel Wert auf Logik oder Nachvollziehbarkeit zu legen, doch Red Christmas bringt die Nummer auf ein neues Level. So doof und unsinnig hier manche Aktionen und Dialoge sind, das kannste dir nicht ausdenken. Im weiteren Verlauf dient vieles nur dafür, dem Killer seine Opfer möglichst einzeln zu kredenzen, auch wenn’s überhaupt keinen Sinn macht, was sich die Trottel vor der Kamera da so ausdenken. Macht ja nix, immerhin Futter für den Gorehound, könnte man meinen. Stimmt leider nur in Teilen. Ja, es finden Unschuldige ein gewaltsames Ende. Nein, es ist nicht besonders kreativ. Und nein, man sieht nicht besonders viel davon. Gleich der allererste Mord, an der Stelle sei nochmal erinnert, Cletus ist behindert und weder besonders gut zu Fuß, noch irgendwie kräftig gebaut, lädt zum herzhaften Kopfschütteln ein, spaltet er denn sein erstes Opfer mit einem Schlag vertikal in 2 Hälften. Was sonst? Und dann sieht man noch nicht mal was davon! Red Christmas blendet fast immer ab, kurz bevor es explizit wird. Wahrscheinlich dem mangelnden Budget geschuldet, denn wenn man mal was sieht, sieht’s nicht besonders toll aus.
Dafür hat der Regisseur wohl einen Fußfetisch, liefert er uns doch gelegentlich einen Zwischenstand der bereits Verblichenen zwar indem er deren Füße filmt. Ständig. Vielleicht entgeht mir hier eine versteckte Botschaft, doch ich teile des Regisseurs Faible für Füße von Toten nicht unbedingt. Atmosphärisch hat der Film auch nur wenig zu bieten, außer dass er sich nicht so recht entscheiden kann, welche Stimmung denn nun vermittelt werden soll. Für einen Fun-Splatter ist nicht genug Fun vorhanden, vom fast völlig fehlenden Splatter ganz zu schweigen. Aber wirklich ernst nehmen kann man den Film auch nicht, denn dafür sind zu viele peinlich humoristische Szenen verbaut. Hier fehlt eine klare Linie, was die Stimmung des Films angeht. Allerdings sei gesagt, dass die Qualität des Scores durchaus gut ist. Zu gut, denn er macht den Film letztendlich atmosphärisch besser, als er eigentlich ist. Schade eigentlich. Cover & Bilder © SchröderMedia Handels GmbH. Das Fazit von: Beef Supreme
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