![]() |
MadS - Im Rausch der Nacht
![]() |
BEWERTUNG |
02.05.2025 von MarSKann man dem seit Jahrzehnten ausgelutschten Genre des Infizierten- beziehungsweise Zombie-Horrors immer noch neue Facetten entlocken? Der Franzose David Moreau (Them, The Eye) gibt uns mit seinem experimentellen Horror-Tripp MadS - Im Rausch der Nacht die Antwort...
Um seinen Partyabend gebührend einzuläuten, besucht Romain (Milton Richie) kurzerhand den Dealer seines Vertrauens, um sich bei ihm mit Drogen einzudecken. Eine neuartige Droge versetzt ihn dabei direkt in einen wilden Rausch, doch als Romain auf seinem Heimweg einer schwer verletzten Frau begegnet, entwickelt sich sein geplanter Abend unverhofft zu einem regelrechten Desaster. Von der Droge verwirrt muss Romain feststellen, dass die unbekannte Frau offensichtlich mit irgendetwas infiziert ist, das sich rasend schnell weiterverbreitet, und seine Wirte überaus aggressiv werden lässt. Oder handelt es sich dabei doch nur eine Nebenwirkung, und das Alles entspringt nur Romains Einbildung...?
Drogentripp? Infizierten-Horror? Pandemie-Ausbruch? David Moreau bietet uns mit MadS - Im Rausch der Nacht von alledem ein klein wenig, ohne eine klare Aussage zu treffen. Vielmehr schickt er sein Publikum auf einen berauschenden Tripp, der vor allem durch seinen Style auffällt. Dieser umfasst allerdings nicht nur die Tatsache, dass es sich hier um einen One-Shot Film handelt, der ohne erkennbare Schnitte auskommt und damit ein hervorragendes Gefühl von Nähe und Rastlosigkeit erzeugt, sondern auch die sehr experimentelle, vor allem visuell ausdrucksstarke Inszenierung der Ereignisse. Dabei verzichtet MadS - Im Rausch der Nacht nach seiner einleitenden Phase komplett auf ausführliche Charakterisierungen oder Identifikationsfiguren, sondern springt - ganz ähnlich dem Verhalten eines Virus - von einem Protagonisten zum nächsten, während sich die Erzählung gänzlich auf das Geschehen anstatt auf die Figuren konzentriert. Die extrem unruhige Kameraführung sowie der sprunghafte Stil gestalten sich dabei auf Dauer als äußerst anstrengend, visualisieren jedoch im Gegenzug hervorragend die Auswirkungen der Situation sowie die chaotischen Abläufe. MadS - Im Rausch der Nacht ist ein hektischer Film, ein heftiger Ritt, der wie eine Sturzflut die Sinne seines Publikums angreift, und in diesem Sinne nicht nur auf optische, sondern auch akustische Reizüberflutung setzt, die sich sowohl im Sounddesign wie auch im treibenden Soundtrack zeigt. Grundsätzlich bietet MadS - Im Rausch der Nacht im Großen und Ganzen betrachtet damit zwar inhaltlich nicht viel Neues, erzählerisch beziehungsweise inszenatorisch aber hinterlässt Moreaus Infizierten-Variation durchaus eine Menge Eindruck - und fügt dem Subgenre tatsächlich Facetten hinzu, die man auf diese Art und Weise noch nicht gesehen hat.
Details der 4K UHD
Qualitativ ist die 4K UHD ein Opfer der Umstände, und dementsprechend nur marginal besser als die Blu-ray. Auf Grund des Stils der Inszenierung sowie dem Fakt, dass auf künstliche Lichtquellen verzichtet wurde und somit viele sehr dunkle Szenen das Geschehen dominieren, bleiben sowohl Schärfe als auch Durchzeichnung durchwegs sehr wechselhaft. Farben sind insgesamt Mangelware, werden auf der 4K UHD aber doch etwas kräftiger dargestellt. Digitales Rauschen und teils deutliches Filmkorn sind ebenso stetige Begleiter wie ein nicht immer satter Schwarzwert, und auch der Kontrastumfang könnte an so mancher Stelle kräftiger sein. Als Ausgleich für das eher schwache Bild bieten sowohl die Blu-ray, als auch die 4K UHD, eine sehr gut abgemischte DTS-HD 5.1 Tonspur. Hier stimmt nicht nur die Dynamik, denn auch im Surroundbereich setzt der Ton immer wieder gezielte und wunderbar atmosphärische Akzente. Während die Sprachausgabe durchwegs verlustfrei, klar und dynamisch erfolgt, dürfen perfekt ortbare Effekte und Umgebungsgeräusche den Raum ebenso füllen wie der knackige Soundtrack.
Details des Mediabooks
Auf dem Cover des Mediabooks ist ein leicht abgewandeltes Szenenmotiv aus dem Film zu sehen, ebenso besteht das Bild der Rückseite aus einer verstörenden Szenenmontage. Das Mediabook ist insgesamt matt gehalten, und lediglich der Titelschriftzug wurde auf der Front sowie dem Rücken durch ein Hochglanzfinish hervorgehoben. Umschlossen wird das Mediabook von einer losen J-Card mit den üblichen Inhaltsangaben und Details. Während im vorderen Teil auf einen Innendruck verzichtet wurde, spiegelt sich im hinteren Teil das Rückemotiv des 24-seitigen Booklets. Dieses beinhaltet neben zahlreichen Szenenbildern ein Interview mit David Moreau sowie Kameramann Philip Lozano, geführt Leonhard Elias Lemke im Auftrag des Deadline Magazins. Cover & Bilder © capelight pictures OHG / Produktfotos: www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]