Insane - Hotel des Todes

Insane - Hotel des Todes

Originaltitel: Insane
Genre: Horror
Regie: Anders Jacobsson • Tomas Sandquist
Hauptdarsteller: Lars Bethke • Johanna Leamo
Laufzeit: Ca. 87 Minuten
Label: MIG Filmgroup
FSK 18

Insane - Hotel des Todes   21.05.2011 von Beef Supreme

Wer kennt die Problematik nicht? Man fährt und fährt und kommt an kein Ziel. Der Weg ist weit, die Augen schwer, die Blase voll, der Magen leer. Und plötzlich erblickt man die Rettung in der Not: ein Hotel mit Bar, Frühstück und Dusche. Und das in der abgelegensten Gegend seit Tunguska, 1908. Also flugs eingeschert und die Streichhölzlein aus den Äuglein, es darf geschlafen werden. Für immer …

 

Inhalt


Der Film steigt mit des Mannes Freuden ein: eine badende Schönheit in einem einsamen Hotelzimmer bei Nacht. Nur hat die Szenerie einen Nachteil, die Hübsche überlebt nicht sehr lange. Eine Gasgranate und einen Kehlenschnitt später bedarf es neuer Opfer. „Insane“ lässt nicht lange darauf warten und serviert uns mit Sarah eine weitere Schönheit. Auf dem Weg zu einem Musikfestival macht sie mitten im Nirgendwo halt, um eine Mütze Schlaf zu finden. Ein einsamer Hotelier, Koch, Barkeeper, Zimmerservice und Fremdenführer namens David öffnet seine Pforte für die Dame, serviert ihr ein kleines Nachtmahl und füllt sie noch mit ein paar Cocktails ab. Nach einem misslungenen Annäherungsversuch seitens Allzweck-Dave, geht Sarah zu Bett.


Nur verbringt sie dort nicht viel Zeit, wird doch ihre Seele gestohlen und in ein Polaroid Bild gesperrt. Kurz darauf verliert sie nebst ihrer Seele auch gleich ihr Leben, da ein wortkarger Besucher in Mantel und Gasmaske es für angebracht hält, das Zimmer freizumachen. Zwei Wochen später verirrt sich der nächste Gast in das Hotel „Zum mordenden Bergmann“. Es ist Jenny, Sarahs Schwester, die Selbige sucht. Während ihres Aufenthalts macht sie einige Entdeckungen, welche ihr das reibungslose Auschecken erschweren wird.


Mit „Insane“ erreicht uns dieses Mal ein Horrorstreifen aus dem Land des Elchtodes, nämlich Schweden. Die Story ist rasch erzählt und erspart unnötige Überraschung oder gar anstrengende Plotttwists. Schummriges Hotel, Leichen, ein Helghast-ähnlicher Bergarbeiter mit Drang Löcher irgendwo reinzuschlagen et cetera. Nach dem ersten handwerklich sauber dargestellten Mord geht es auch gleich mit Sarah weiter.  Ungewöhnlich ist jedoch die Herangehensweise des Streifens. Denn „Insane“ lässt sich auf eine Charakterzeichnung ein, welche einem Hauptdarsteller würdig wäre. Dem Zuschauer wird also vorgegaukelt, dass sich der Rest des Films um sie drehen wird. Etwas unerwartet kommt dann ihr Ende nach einer knappen halben Stunde, um dann mit Jenny die nächste vermeintliche Hauptperson einzuführen. Ungewohnt. Problem dabei ist, dass sich das Machwerk ein sehr gemächliches Tempo anschlägt. Denn nebst Jenny wird auch noch Davids Vergangenheit mithilfe von Backflashs beleuchtet. Atmosphärisch geht das in Ordnung, diese ist stimmig und das Gefühl der Isolation nimmt zu. Darunter leidet jedoch die Spannung, welche zwar nie ganz verschwindet, jedoch streckenweise stark nachlässt. Die Macher werden das wohl auch bemerkt haben und deswegen wurden, um des Gorehounds willen, mal schnell noch ein paar Opfer eingeflochten. Dies wirkt aber etwas aufgesetzt, da diese weder zur Story beitragen, noch sonstige Auswirkungen haben. Aber so bekommt man wenigstens noch etwas Blut zu sehen.

 

Details der DVD


Handwerklich ist fast alles über Tage. Ein gelungener Score und gekonnte Kameraführung tragen viel zur Spannung bei. Auch Gekröse sowie andere schmerzhafte Angelegenheiten werden ordentlich blutig und handwerklich sauber auf den Schirm gezaubert und trotzen dem Genießer ein anerkennendes Nicken ab. Abstriche müssen leider beim Sound gemacht werden. Die Geräuschkulisse ist nämlich nicht immer gelungen. Entsicherung von Granaten hören sich wie das Durchladen von Pistolen an und auch sonst klingt nicht alles koscher. Ebenso ist die deutsche Übersetzung nicht hundertprozentig überzeugend. Doch im direkten Vergleich zum Englischen ist die deutsche Sprache gar nicht so übel. Was aber in diesem Fall nicht für die deutsche, sondern gegen die englische Vertonung spricht. Zudem ist das Bild zu dunkel. Einige Szenen lassen sich kaum erkennen, da schlecht ausgeleuchtet. Nun zu den Extras: hier sind keine Überraschungen zu verzeichnen. Trailer, Trailershow, Bildergalerie und ein Making of auf Schwedisch ohne Untertitel. Das wars.



Cover & Bilder © Cover: www.sofahelden.de, Füllerbild erstellt mit ChatGPT


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Mit diesem Film habe ich mich extrem schwer getan. Er ist nicht übermäßig schlecht, aber auch nicht herausragend gut. Er ist Mittelmaß mit Tendenz nach oben. Spannung und Atmosphäre stimmen größtenteils, auch die Effekte und Kameraführung sind gut. Also warum nicht besser? Mir persönlich hat die klare Linie gefehlt. Wer ist jetzt Hauptdarsteller? Das festzustellen ist fast nicht möglich, und wenn, dann erst ganz zum Schluss. Daher fehlte mir der Zugang zu den Personen, weil irgendwie alle, aber auch irgendwie keiner im Fokus steht. Diese Distanz hat mir den Film ein wenig abspenstig gemacht, obwohl das Drumherum  größtenteils passt. Wer keine Probleme damit hat, dem sei der Film empfohlen. 


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