Imaginaerum

Imaginaerum

Originaltitel: Imaginaerum
Genre: Fantasy • Musik
Regie: Stobe Harju
Hauptdarsteller: Marianne Farley • Quinn Lord
Laufzeit: Ca. 86 Minuten
Label: Capelight Pictures
FSK 12

Imaginaerum   01.06.2013 von Tobi

Nach einigen Wochen Abwesenheit ist es mir eine Ehre, euch heute mit einer Rezension über einen doch recht außergewöhnlichen Film zu verwöhnen. Die Band Nightwishnahm sich vor einiger Zeit vor, mal selbst einen Film passend zu einem ihrer Alben zu veröffentlichen. Der Kopf der Band, Tuomas Holopainen, ist selbst ein großer Fan des Kinos, was sich natürlich auf die Musik von Nightwish auswirkt. Man merkt beim Hören recht schnell, dass es hier Einflüsse diverser Filmkomponisten gibt. Mit Imaginaerum erfüllt sich Tuomas nun den Traum eines eigenen Filmes, der den Zuschauer in eine verrückte Traumwelt voller Magie entführt und den Zuschauer dabei emotional auf eine Achterbahnfahrt schickt. Begleitet wird das Ganze durch die Musik des letzten Nightwish-Albums, welches ebenfalls auf den Titel Imaginaerum hört.

 

Der 75-jährige Musiker und Komponist Thomas Whitman leider seit Jahren an Demenz. Die Erinnerungen an sein Leben und seine Familie verblassen mehr und mehr. Seine Tochter Gem leidet sehr darunter, da ihr Vater nie Zeit für Sie hatte. Er war immer nur mit seiner Band beschäftigt und die Musik war sein Ein und Alles. Als er nach langer Krankheit ins Koma fällt, muss Gem entscheiden, ob man ihren Vater künstlich am Leben hält oder ob man ihn in Ruhe sterben lässt. Aufgrund ihres Hasses auf ihren Vater entscheidet sie sich für das Ableben des Vaters. Dieser betritt während seines Komas eine Traumwelt, die er selbst erschaffen hat. Er durchlebt sein ganzes Leben noch einmal, angefangen als 10-jähriger, der in einem Waisenhaus aufwächst.

 

Dabei wird er von dem Schneemann Mr. White begleitet, der über den Zeitraum seines Lebens zu seinem schlimmsten Feind wird. Er merkt, dass die Erinnerungen an seine Tochter in dieser Welt zu finden sind. In der Zwischenzeit findet Gem zusammen mit der Ann, die früher die Sängerin in Thomas Band war, einige Schriftstücke im Nachlass von Thomas. Diese Schriftstücke sind voller Liedtexte und Poesie und Gem erkennen, dass ihr Vater doch mehr für Sie empfand, als sie jemals dachte. Ob sie noch mal die Möglichkeit bekommt ihm zu verzeihen?

 

Imaginaerum ist ein Film, der sich hauptsächlich an die Fans der Band Nightwish richtet. Jeder der die Musik kennt und liebt weiß, dass Tuomas eine große Fantasie hat und diese nun endlich auf Film festhalten wollte. Die Geschichte hinter Imaginaerum fesselt den Zuschauer auf der emotionalen Ebene und verwöhnt ihn mit einer Optik, die wirklich wunderschön ist. Die Mixtur aus Traurigkeit, Verzweiflung, Horror, Schönheit und Hoffnung vermögen niemanden kalt zu lassen. Ich denke jeder wird sich hier zu einem gewissen Teil selbst wiederfinden. Natürlich hätte das Ganze noch ein wenig tiefgründiger ausfallen können, doch ich denke, dass die Rahmenhandlung völlig ausreichend ist, um der Fantasie-Welt eines Tuomas Holopainen genug Raum zu geben, um sich zu entfalten.

 

Bildergalerie von Imaginaerum (7 Bilder)

 

Vergleiche mit Tim Burton sind sicherlich nicht fehl am Platz, doch ich finde Tuomas hat hier eine ganz eigene Welt erschaffen, die zwar tricktechnisch nicht ganz überzeugen kann, ihr dennoch den Stempel „Nightwish“ aufdrückt. Der Fan bekommt genau das, was er erwartet. Jeder Song der Band fügt sich perfekt in die Bilder ein und macht die Fantasiewelt zu dem, was sie dann auch geworden ist. Ich kann die negativen Kommentare über die schauspielerischen Leistungen nicht ganz nachvollziehen, da diese vollkommen in Ordnung sind. Dennoch muss man hier noch mal deutlich sagen, dass es ein Film für Fans der Band ist, da es für den Normal-Zuschauer eher schwierig wird, in die Welt des Tuomas Holopainen einzutauchen. Dafür hat ihm schlichtweg das Budget gefehlt. Der Film selbst erscheint im Steelbook, als VoD und auch als 3-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook. Technisch gibt es hier absolut nichts zu bemängeln.



Cover & Bilder © capelight pictures OHG


Das Fazit von: Tobi

Tobi

Meine Erwartungen an Imaginaerum waren sehr hoch, da ich die Arbeit von Tuomas Holopainen sehr schätze. Er ist für mich einer der größten Künstler und Komponisten, die momentan auf dem Musikmarkt zu finden sind. Umso trauriger war ich dann, dass der Film so gut wie gar nicht in den deutschen Kinos zu finden war. Auf jeden Fall konnte mich Tuomas mit seinem ersten Film überzeugen. Mit etwas mehr Budget wäre hier sogar noch viel mehr drin gewesen. Meine Empfehlung geht natürlich in erster Linie an die Fans der Band, besonders dann, wenn euch das letzte Album gefallen hat. Allen anderen Fantasy-Fans empfehle ich, den Film mal auszuleihen und an einem verregneten Tag anzuschauen. Lasst euch von den Emotionen und dem großartigen Soundtrack fangen und erlebt 86 Minuten lang kleines Kino mit großen Gefühlen.


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