Dragon Blade
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BEWERTUNG |
07.03.2016 von MarSJackie Chan, John Cusack und Adrien Brody - Eine Darsteller-Riege die man so nicht alle Tage in einer Cast-Liste lesen kann. Doch nachdem sich China als Produktionsland immer häufiger auch auf den westlichen Markt und dessen Bedürfnisse ausrichtet, ist eine solche Starbesetzung wohl nur der Auftakt zu mehr Filmen, die noch folgen werden. Wir haben uns Dragon Blade angeschaut und sagen Euch, ob sich der Ausflug in westliche Blockbuster-Gefilde mit diesem pseudo-geschichtlichen Epos gelohnt hat.
Huo An (Jackie Chan) ist der Kommandeur der Schutztruppe an der Seidenstraße im vorchristlichen China. Zusammen mit seinen unterstellten Männern versucht er, durch Diplomatie und Redekunst den Frieden entlang der Handelsroute zwischen den 36 anliegenden Stämmen zu wahren und bemüht sich dabei stets um Gleichberechtigung und gegenseitigen Respekt. Eines Tages begegnet Huo dem römischen General Lucius (John Cusack), den dessen Flucht vor seinem unbarmherzigen Bruder Tiberius (Adrien Brody) an die Seidenstraße verschlagen hat. Zuerst prallen die beiden Kulturen aufeinander, doch nach und nach entwickelt sich eine Kameradschaft, die das Schicksal der 36 Stämme entlang der Seidenstraße entscheidend verändern könnte...
Nach wahren Begebenheiten. Dieser Satz wird immer häufiger dazu verwendet, Filmen einen gewissen historischen Wert zu bestätigen. Oftmals ist der geschichtliche Zusammenhang jedoch so entfernt, dass dieser kaum noch zu spüren ist, ebenso wie auch im vorliegenden Dragon Blade. Auch hier basiert die Geschichte zwar auf tatsächlichen Handelsbeziehungen zwischen dem römischen Reich und China, der übrige Teil des Inhalts bezieht sich jedoch hauptsächlich auf Mythen, Legenden und unbewiesene Behauptungen. Nichts desto trotz ist die Story des Films eingängig, interessant und, was viel wichtiger ist, unterhaltsam. Das Hauptaugenmerk von Dragon Blade liegt allerdings auf seiner visuellen Schlagkraft, in welche viel Mühe, aber auch viel CGI-Effekttechnik gesteckt wurde. Dennoch macht der Film optisch einen hervorragenden Eindruck und vermittelt ein tolles Gefühl für die Weite und Größe Chinas, bringt dabei aber auch genauso die Unterschiede zwischen den beteiligten Kulturen zum Ausdruck. Unter den Darstellern ist Chackie Chan, der den Film auch mit produziert hat, der wohl sehenswerteste Charakter und zeigt sich absolut sympathisch. Im Gegensatz dazu wirken John Cusack, vor allem aber der etwas übertrieben agierende Adrien Brody, wie Fremdkörper im Film und wirken eher wie Faschingsprinzen als ernst zu nehmende Figuren.
Die Kämpfe und Schlachten in Dragon Blade sind ordentlich choreografiert und sehr nett anzusehen, hätten aber durchaus etwas epischer ausfallen können - hier hält sich die ansonsten visuell packende Grundhaltung des Films leider ein klein wenig zurück. Wie oft bei chinesischen Produktionen wäre auch im Fall von Dragon Blade übrigens weniger mehr gewesen, denn die oftmals durch lange Dialog- und Charakterpassagen unterbrochene Inszenierung hat immer wieder mit Längen zu kämpfen, die dem Ganzen den ansonsten rasanten Erzählfluss nehmen. Zu erwähnen ist an dieser Stelle wohl noch die etwas absurde Rahmenhandlung des Films, die am Anfang und Ende des Films in kleinen Szenen ein paar Wissenschaftler in der Gegenwart zeigt, die wohl für zusätzliche Authentizität sorgen sollen, jedoch dem ganzen Geschehen wenig zuträglich sind.
Das Bild der 3D Blu-ray präsentiert sich HD-würdig mit kleineren Schwächen bei Schärfe und Detailgrad, welche aber locker zu verschmerzen sind und nie wirklich negativ ins Gewicht fallen. Die teils tristen Farben sind kräftig und stark kontrastiert und verleihen dem Film einen schönen, angenehmen Look. Der 3D-Effekt von Dragon Blade bietet durchaus einen hohen Mehrwert für den Film, denn die Tiefenwirkung ist sehr gut und verleiht vor allem bei den Panoramaaufnahmen eine tolle Atmosphäre. Diverse Pop-Outs während den Kampfszenen sind vorhanden, bleiben aber eher unspektakulär und dezent eingesetzt. Der Soundtrack ist mit seiner Mischung aus asiatischen Klängen, Streichern und orchestralen Einspielern etwas gewöhnungsbedürftig, dennoch aber stets recht passend gewählt. Cover & Bilder © WVG Medien GmbH Das Fazit von: MarS
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