Die weisse Rose (1982)

Die weisse Rose (1982)

Originaltitel: Die weiße Rose
Genre: Drama
Regie: Michael Verhoeven
Hauptdarsteller: Lena Stolze
Label: Pidax
FSK 12

Die weisse Rose (1982)   03.10.2020 von Dan DeMento

"Es geht ums Tun und nicht ums Siegen." Fast 70 Jahre ist es her, dass Sophie und Hans Scholl für ihr Engagement in der "Weißen Rose" hingerichtet wurden. 40 Jahre später, im Jahr 1982, brachte Regisseur Michael Verhoeven mit Die Weiße Rose seine Chronik der Geschehnisse auf die Leinwand, die dank PIDAX gerade eine Neuauflage auf DVD und Blu-ray erfahren durfte.

 

Inhalt:

 

Die 16jährige Sophie Scholl (Lena Stolze) zieht zum Studium nach München und sieht sich dort stärker als je zuvor mit dem Regime der Nationalsozialisten konfrontiert. Einer der wenigen Lichtblicke: Die aufrührerischen Flugblätter der Studentenbewegung "Weiße Rose", die offen zum Widerstand gegen Hitler und die Nazis aufrufen. Als sie durch Zufall herausfindet, dass ihr Bruder Hans (Wulf Kessler) einer der führenden Köpfe der Bewegung ist, gibt es für sie nur eine Reaktion: Sie schließt sich der Gruppe an und riskiert künftig ebenfalls ihr Leben, da die Gestapo bereits unter Hochdruck ermittelt. Gleichzeitig droht die "Weiße Rose" zu zerbrechen, da ein Teil den philosophischen Ansatz beibehalten möchte, während vor allem Hans der Ansicht ist, dass "geistiger Widerstand" nicht mehr genug ist.

 

Michael Verhoeven - nicht zu verwechseln mit seinem niederländischen Namensvetter Paul - war nie jemand, der sich die einfachen Themen für seine Filme heraussuchte. So schaffte es sein Erstlingswerk, ein Anti-Vietnam-Film namens o.k. gleich einmal, einen Abbruch der Berlinale 1970 zu verursachen. Die Weiße Rose wurde da schon weniger zwiespältig aufgenommen und gewann nicht nur den Deutschen Filmpreis, sondern wurde auch fester Bestandteil des Lehrplans vieler Schulen. Bis weit in die 2000er hinein dürfte es kaum eine Schulklasse gegeben haben, der das Schicksal der Geschwister Scholl nicht unter anderem mit diesem Film nähergebracht wurde.

 

Und auch fast 40 Jahre nach seiner Entstehung hat Die Weiße Rose nichts von ihrer Strahlkraft verloren. Der Film ist sehr gut gealtert und wirkt nicht altbacken wie manch andere deutsche Produktion der 80er Jahre. Das HD-Mastering trägt durchaus seinen Teil dazu bei, die Optik ist wirklich gut, und lässt trotzdem den Charme der vergangenen Tage nicht vermissen. 

 

Zwar wirken einige der Nebendarsteller recht holprig und ihr Text eher wie aufgesagt als wie gespielt, die Hauptrollen, allen voran Lena Stolze als Sophie Scholl machen ihren Job aber sehr gut. Die Ausstattung ist großartig und gerade die Szenen in der Universität lassen einen kompromisslos in das München von 1942 eintauchen.

 

Wie bei vielen Filmen mit historischen Vorbildern bietet die Handlung erklärlicherweise nicht viel Neues, somit ist das "Wie" höher zu werten als das "Was", und gerade im Transport der Gründe, der Gefühle und der Schrecken der damaligen Zeit macht Die Weiße Rose alles richtig.

 

Zusammengehalten wird der Film von der fantastischen Filmmusik von Konstantin Wecker. Das Hauptthema ist eine Instrumentalfassung seines - für diesen Film geschriebenen - Liedes Die Weiße Rose, aber auch jenseits des Themas ist die Musik durchgehend passend und stimmungsvoll.

 

So ist Die Weiße Rose noch immer ein zeitloser Klassiker und sollte gerade in der aktuellen Zeit nochmal in jedem DVD-Player landen. Klare Empfehlung!

 

Bildergalerie von Die weisse Rose (1982) (4 Bilder)

Details der Blu-ray:

 

Bild und Ton sind ordentlich abgemischt, sauber und ohne Störungen. Das HD-Update hat dem Film sehr gut getan, Schärfe und Kontraste lassen den Zuschauer richtig in den Film abtauchen. Als Bonusmaterial gibt es den Original-Trailer sowie eine Bildergalerie.



Cover & Bilder © Pidax Film- und Hörspielverlag GmbH


Das Fazit von: Dan DeMento

Dan DeMento

 

Die Weiße Rose ist eindeutig mehr als "dieser EINE Film, den man in der achten Klasse in Geschichte geschaut hat". Er ist ein Zeitdokument, ein Klassiker und - einmal ganz losgelöst von allen historischen Bezügen - ein eindringliches und dicht inszeniertes Drama, das auch 38 Jahre nach seinem Erscheinen so gut funktioniert wie damals.


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