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Blue Steel
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BEWERTUNG |
04.11.2012 von Tobi
Der Beruf des Regisseurs ist immer noch eine Männerdomäne. Das gilt vor allem für das Action- und Thriller-Genre. Eine der wenigen Frauen, die hier kräftig mitmischt, ist Kathryn Bigelow. Sie hat zuletzt mit dem Film Tödliches Kommando – The Hurt Locker auf sich Aufmerksam gemacht. Mit diesem Film hat sie sogar einen Oskar gewonnen und damit den Konkurrenten Avatar besiegt. Für Kathryn war das ein ganz besonderer Triumph, vor allem weil sie mal mit James Cameron verheiratet war. Heute liegt mir einer ihrer älteren Filme zur Rezension vor. Die Rede ist von Blue Steel, der mit Jamie Lee Curtis in der Hauptrolle sehr gut besetzt ist. Dieser Thriller wurde unter anderem von Oliver Stone mitproduziert und feiert nun seine Auferstehung auf der blauen Scheibe ...
Blue Steel ist ein Film, der den Zuschauer von Anfang an bei den Eiern packt und nicht mehr loslässt. Die Inszenierung ist schnörkellos und Jamie Lee Curtis stellt sich als Idealbesetzung raus. Selten sieht man weibliche Helden in einer solchen Rolle und genau das macht hier den Reiz aus. Auf der einen Seite ist sie die starke Polizistin, die ihrer Pflicht nachkommen möchte, aber auf der anderen Seite ist ebenso verletzlich. Ihr gegenüber steht Ron Silver, der den verrückten Eugene spielt. Dieser macht das prinzipiell ganz gut, vor allem, weil er eigentlich ein ganz normaler Bürger ist. Seine Verhalten hat keinerlei Motiv, was ihn für den Zuschauer etwas undurchsichtig macht. Ab und an übertreibt es der gute Ron dann auch mal, aber das verzeihe ich ihm gerne. Clancy Brown, bekannt als Bösewicht aus dem ersten Highlander-Film, ist ebenso ein Gewinn für diesen Film. Sein Charakter Nick Mann zieht die Sympathien des Zuschauers schnell auf seine Seite.
Natürlich darf bei einem solchen Film die Action auch nicht zu kurz kommen. Kathryn Bigelow inszeniert vor allem die Schießereien mit einer Kompromisslosigkeit, wie man es lange nicht gesehen hat. Die Einschüsse sind verdammt blutig und in Zeitlupe wirken sie extrem krass. Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Ebenso gut eingefangen sind die dreckigen Straßen von New York, die dem Setting eine gute Grundstimmung verleihen. Allerdings hätte man hier noch einiges mehr rausholen können. Dummerweise geht dem Film zum Ende hin die Luft aus. Der Zuschauer weiß sehr schnell, wer der Bösewicht ist und jede weitere Szene zeigt immer nur, wie sich Megan und Eugene gegenüberstehen und versuchen, sich zu erschießen. Das klappt natürlich nicht gleich beim ersten Mal, sondern erst irgendwann später. Dazwischen gibt es leider nicht viel Erwähnenswertes, was sehr schade ist.
Die deutsche Blu-ray von Concorde macht eine gute Figur. Das Bild stellt sicherlich keine Referenz dar, doch für das Alter des Filmes sind Schärfe und Farben in Ordnung. In dunklen Szenen rauscht es manchmal zu stark, aber das macht den Look auch etwas dreckiger. Der Ton ist ebenfalls in Ordnung, wobei die Heimkino-Anlage größtenteils Pause hat. Bonusmaterial gibt es außer ein paar Trailern keines, dafür bekommt der Käufer ein Wendecover spendiert. Cover & Bilder © Concorde Home Entertainment GmbH Das Fazit von: Tobi
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