Bloodline
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BEWERTUNG |
15.01.2021 von Beef SupremeDie American Pie-Reihe hat Seann William Scott, der dauergeile Stifler, bekannt gemacht. In Bloodline möchte er zeigen, dass er mehr kann und nicht auf diese eine Rolle reduziert werden sollte. Kann man diese ewiggrinsende Frohnatur in einem Slasher ernst nehmen? Und viel wichtiger, taugt der Film? Lest weiter, wenn ihr erfahren wollt, wohin es Herrn Scott nach dem College verschlagen hat.
Inhalt
Evan Cole ist Schulpsychologe und kümmert sich rührend um seine Teenager-Patienten, die alle mit häuslichen Problemen zu kämpfen haben. Den meisten kann er aber nur begrenzt helfen, da sich väterliche Maulschellen oder zu viel körperliche Nähe des Onkels schlecht in einer Schulstunde wegdiskutieren lassen. Evan selbst ist frisch gebackener Vater eines Sohnes, der schon fleißig für eine Stelle als Marktschreier trainiert, am liebsten nachts. Unter Dauerstress und Hilflosigkeit leidend und ständig übermüdet ist also klar, dass Evan auch mal abschalten muss. Und was könnte effektiver sein, als das beruhigende Röcheln frisch abgestochenen Abschaums? Nachts schnappt sich Evan gelegentlich sein Therapiemesser, um den Ursachen für die Probleme seiner Schüler die Halsschlagader zu belüften. Das funktioniert auch ganz gut, doch eines Tages werden die Ergebnisse seiner maximal invasiven Behandlungsmethode von der Polizei ausgegraben. Zunächst ist das kein Problem, da Evan ziemlich gründlich gearbeitet hat, doch eine Unaufmerksamkeit seinen Schülern gegenüber reicht, um den Verdacht auf ihn zu lenken. Was soll nur aus einer Freizeitbeschäftigung werden?
Bloodline nimmt sich Zeit für seine Geschichte. In ruhigen Bildern folgt man Evan durch seinen Alltag und bekommt schnell vermittelt, dass bei ihm im Oberstübchen nicht alles korrekt verdrahtet ist. Gelegentliche Rückblenden seiner Kindheit verdeutlichen das noch und erklären den Ursprung seines Hobbys, was seine Handlungen nachvollziehbarer macht. Komplex ist die Story nicht, was aber kaum störend auffällt, da der Film hauptsächlich durch seine dichte Atmosphäre lebt. Die wird durch einen starken Synthie-Soundtrack und viele bunte Neonlichter erzeugt, was Erinnerungen an Slasher aus den 80ern weckt. Unterstützt wird das durch eine entsprechende Kameraführung, die weitestgehend auf Schwenks verzichtet und häufig surreal wirkende Bilder einfängt. Gerade handwerklich bewegt sich Bloodline auf einem gehobenen Niveau, was auch die Effekte betrifft. Die fast schon klinisch sauberen und ruhigen Kills überzeugen durch solide Handarbeit, auch wenn Evans letale Kreativität ausbaufähig gewesen wäre.
Wenn man Seann William Scott nur durch seine Stifler-Performance kennt, wird man hier ordentlich überrascht, wie stark sein Psychokiller-Game eigentlich ist. Problemlos schultert er den Film und überzeugt durch eine wahrlich starke Darbietung eines Vollkontakt-Psychologen, bei dem man nicht weiß, ob man ihm sein Herz oder seinen Veneninhalt ausschütten soll.
Details zur Blu-ray
Zur Bild- und Tonqualität des Films kann keine verbindliche Aussage getroffen werden, da uns ein nicht finaler Stream des Films vorlag, dessen Qualität nicht der Verkaufsfassung entspricht. Soweit das zu beurteilen ist, gehen Bild- und Tonqualität in Ordnung. Manche Einstellungen sind recht dunkel geraten, bleiben aber immer noch erkennbar. Cover & Bilder © Lighthouse Home Entertainment - All rights reserved. Das Fazit von: Beef Supreme
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