Big Tits Zombies 3D

Big Tits Zombies 3D

Originaltitel: Kyonyû doragon: Onsen zonbi vs sutorippâ 5
Genre: Fun-Splatter
Regie: Takao Nakano
Hauptdarsteller: Sola Aoi • Io Aikawa
Laufzeit: Ca. 73 Minuten
Label: Sunfilm / Artgore
FSK 18

Big Tits Zombies 3D   18.01.2011 von Beef Supreme

BIG TITS ZOMBIES! 3D! Ich kann nicht noch größer schreiben, es gibt leider nur ein Schrift. Der Titel klingt doch schon mal nach zünftiger Männerunterhaltung, auch wenn die korrekte deutsche Übersetzung wie folgt lauten müsste: Laufende Leichen mit mördermäßigen (modernden?) Möpsen. Doch man muss ja nicht alles so genau nehmen oder ernst oder anspruchsvoll oder 3D oder gut. Oder…?


Wie das so ist mit japanischen Filmen, es fällt sehr schwer, sich Namen einzuprägen. Also halten wir einfach fest, es handelt sich um fünf Tänzerinnen, alle mehr oder minder gut aussehend. Doch anstatt einen filigranen Wiener Walzer aufs Parkett zu zaubern, haben sich diese Damen dem Tanz mit einer unbeseelten Stange verschrieben. Die kann einem wenigstens nicht auf die Füßchen treten. Vom Chef ihres Vertrauens über den Tisch gezogen (ja, ist möglich, die Brüste sind nicht so groß wie im Titel propagiert), verlieren diese Damen ihre  Anstellung und werden in ein anderes Etablissement strafversetzt. Dort zu fünft in einer besseren Besenkammer darbend, entdecken die fünf Semi-Schönheiten eine unauffällige Geheimtür, die dezent mit einem Vorhängeschloss der Größe von Schwarzeneggers Faust  verschlossen ist. Der Schlüssel, getarnt wie Walter im einsamen flutbelichteten Wildparkstadion, öffnet daraufhin auch die Pforten.


Dort unten finden sie dann Mäusekot, Hundescheiße, Bücher, Leichenteile und Cash. Der übliche Keller also. Die Klischee-Gothic-Tante unter ihnen beherrscht selbstverständlich fließend Latein und erweckt mithilfe eines Schinkens, den sie aus einem Abfluss oder Grab oder was auch immer gezogen hat, die Toten. Da zuerst nichts Außergewöhnliches passiert, abgesehen von einigem Gelächter, verziehen sich die Damen wieder nach oben und warten auf Kundschaft. Eine interessant gestaltete Plastikpuppe zeigt dann tatsächlich deren Besuch an und die Fab Five begeben sich an die Pole. Nur das diese speziellen Gäste weder an elastischen Tanzdarbietungen noch an vergrößerten Milchdrüsenbehältnissen interessiert sind.


Meine Herren, was hab ich mich auf den Film gefreut. Vom ersten Tag an, da der Titel sich in meinen Gehörgang gefräst hat, bin ich Panikmike in den Ohren gelegen, dass er doch bitte endlich den Film ranschaffe. Ich wurde enttäuscht. Herb enttäuscht. Ich muss umschwenken, das wirkt wie ein vorgezogenes Fazit. BTZ fügt sich fast nahtlos in die zurzeit schwappende  Japano Funsplatter-Welle ein. Ausnahme bildet der Erotik-Anteil. Ist er für europäische Verhältnisse zwar vergleichsweise niedrig, fehlt er in anderen bekannten Vertretern wie Tokyo Gore Police, Machine Girl etc. doch komplett. Es gibt tatsächlich nur zwei Einstellungen im gesamten Film, in denen sekundäre weibliche Geschlechtsmerkmale des Mannes Augen weiten lassen. Und diese werden dann auch noch so prüde mit peinlichen Soundeffekten unterlegt, dass es fast den gesamten erotischen Effekt abtötet. Japan halt, was will der Wald-und Wieseneuropäer da machen. Also zurück zum Splatter. Beginnt der Streifen mit einer vielversprechenden Retrospektive, in der die schlurfenden Hirnschlürfer en gros darnieder gemetzelt werden, dauert es danach eine knappe Dreiviertelstunde bis sich die schüchternen Untoten wieder blicken lassen. Und wenn sie es tun, bleiben sie auch viel zu lange untot. Fast niemand zeigt Interesse daran, der stolpernden Brut wieder das Sterben beizubringen. Und wenn doch, dann gibt’s nur schnöde Pixelerythrozyten aus dem Rechenknecht. Das haben wir schon schöner und vor allem suppender gesehen. Wie es sich für einen anständigen Trash-Film gehört, gibt es Logiklücken in erschlagender Menge und Häufigkeit, sodass man schon ausdauernder Headbanger sein sollte, will man immer den Kopf schütteln (was bin ich froh, einer zu sein…), daher lohnt es nicht, da weiter darauf einzugehen.


Kommen wir zum Schmankerl des Films, der 3D TITTENBRILLE!
Was für eine Verarsche… Zum einen findet sich nirgendwo ein Hinweis, dass eben nicht der gesamte Film in 3D ist. Es sind nämlich nur einzelne Passagen, die durch eine hässliche Einblendung angekündigt werden. Interessant hingegen ist, dass es auch humorvoll in den Film eingebaut wurde, indem sich die Darsteller einfach so solch eine Brille aufsetzen. Nette Idee. Die „3D“-Effekte an sich, naja. Man sollte keine nasenstreifenden Riesennippel erwarten. Eine simple Rot-Blau Überlagerung erinnert an mediokere 80er 3D-Streifen, als so was noch „hip“ war. Es unterstreicht den Trashflair, wirkt aber auch aufgesetzt. Die gewählten Passagen lohnen nur selten für eine 3D-Darstellung. Ernüchterung, sofern man nicht schon beim 8. Pils angelangt ist, macht sich ziemlich bald breit. Spätestens nach der Fisch-Szene. Die Farben werden zudem noch sehr verfälscht dargestellt, aber das muss wohl so sein. Dass man in den 3D-Passagen alles dreimal sieht, lässt sich nur begrenzt auf übermäßigen Alkoholkonsum zurückführen.


Was die Technik anbelangt, bewegt sich BTZ im unteren Drittel. Scheinbar wurde beim Vertonen zu viel Fokus auf billige Soundeffekte für aufblitzende Brüste gelegt. Irgendwie wurde eine nicht zu vernachlässigende Menge  gar nicht erst vertont. Die Übersetzung overactet noch mehr als es die recht unbekannten Darsteller/innen ohnehin schon tun. Allein das Bild bewegt sich im Mittelmaß. Sind die Kamerafahrten zwar langweilig, ist zumindest das Bild in den 2D-Passagen akzeptabel. 3D wurde ja schon erwähnt. Marginale Extras und Wende-Cover runden das Paket ab (Wortwitz!!)



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Sehr schade. Klar wusste ich, dass hier Trash fortgeschrittenen Grades auf mich zu kommt. Der Titel löste auch viele Schmunzler im Bekanntenkreis aus, doch leider wurde er nicht den Erwartungen gerecht. Zu lumpiges 3D, wer will schon einen ruhenden Diskussionskreis in farbverfälschendem 3D betrachten, wenn eine Einstellung später tatsächlich mal Blankgezogenes zu sehen ist. Der Film nimmt sich zwar nicht ernst, aber mehr wie plumper Slapstick hätte es schon sein dürfen. Zudem ist der krampfhafte Versuch noch hopplahopp ein wenig Tragik aufzubauen absolut schief gegangen. Japanophile Trashfans dürfen einen Blick riskieren.


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