Beast - Jäger ohne Gnade
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BEWERTUNG |
04.11.2022 von MarSSurvivalthriller sind eine kleine Spezialität des spanisch-isländischen Regisseurs Baltasar Kormákur (The Deep, Everest), und auch Actionfilme sind ihm nicht gänzlich fremd (2 Guns). Mit Beast - Jäger ohne Gnade liefert Kormákur nun beides, und setzt das Ganze als Creature Feature in Szene...
Inhalt
Nach dem Tod ihrer Mutter machen die Geschwister Meredith (Iyana Halley) und Norah (Leah Sava Jeffries) ihrem Vater Dr. Nate Daniels (Idris Elba) Vorwürfe. Nate hatte sich von seiner Frau getrennt, und deshalb nicht rechtzeitig erkannt, dass diese an Krebs erkrankt ist. Doch auch Nate fühlt sich schuldig, und wünscht sich nichts sehnlicher, als seine Familie wieder zusammenzuführen. Eine Reise nach Südafrika soll dabei helfen, die Vergangenheit zu verarbeiten, denn hier hatte Nate einst seine Frau kennen und lieben gelernt. Gemeinsam mit Martin Battles (Sharlto Copley), einem langjährigen Freund der Familie, der seit vielen Jahren in Afrika lebt, wollen Nate und seine Töchter ein Naturschutzgebiet besuchen, und sich an die Verstorbene erinnern. Allerdings treibt dort auch eine Gruppe von Wilderern ihr Unwesen, die sich gerade erst einen majestätischen Löwen zum Feind gemacht hat. Der jedoch macht keinen Unterschied zwischen denen, die sein Rudel auf dem Gewissen haben, und den friedlichen Besuchern seines Territoriums...
Creature Features sind beinahe so alt wie das Filmgeschäft selbst. Seit Anbeginn dieses Sub-Genres schwankt dabei jedoch die Qualität teils enorm, und wohl die meisten der Vertreter sind aus den unterschiedlichsten Gründen eher im Trash- und C-Movie Sektor einzuordnen, als dass sie tatsächlich ein breites Publikum ansprechen könnten. Selbst Fans der Creature Features tun sich allerdings sehr schwer, wirklich brauchbare und unterhaltsame Genrefilme in der relativ großen Masse der Billigproduktionen und lieblos gefilmten Werke zu finden. Dank Baltasar Kormákur gibt es nun jedoch mal wieder eine positive Ausnahme...
Dabei hat Beast - Jäger ohne Gnade zweifellos seine Schwachpunkte. Die betreffen allerdings weniger den vorhersehbaren und nur selten von bekannten Pfaden abweichenden Ablauf, der einfach nur klassische Tierhorror-Kost bietet, sondern vielmehr die recht klischeehafte Charakterisierung der beteiligten Figuren, ebenso wie die durchwegs recht platten Dialogpassagen. Mit Realismus oder Glaubwürdigkeit nimmt es Baltasar Kormákur an mancher Stelle ebenfalls nicht unbedingt genau, doch wie beispielsweise bei den allseits beliebten Hai-Horrorfilmen würde ein Creature Feature einfach nicht funktionieren, wenn sich die Tiere komplett natürlich verhalten würden - im Regelfall sind auch die größten und bedrohlichsten Fleischfresser eben keine Bedrohung für den Menschen. Immerhin versucht Beast - Jäger ohne Gnade die Handlungen seines Tieres durch die Handlungen von erbarmungslosen Wilderern zu erklären, was auf der einen Seite durchaus Sinn ergibt, und auf der anderen Seite gleich noch ein paar kritische sowie anklagende Untertöne aufkommen lässt. Fans von Tierhorror sind jedoch ohnehin nicht zwingend auf der Suche nach Tiefgang oder besonders ausgeklügelten Figuren, sondern vielmehr nach atmosphärischen Actionszenen, vor allem aber ordentlichem Kreaturendesign. Und in beiden Punkten macht Beast - Jäger ohne Gnade seine Sache mehr als gut. Das Duell zwischen Mensch und Tier ist absolut packend in Szene gesetzt, und geizt dabei auch nicht mit blutigen Angriffen, zerfetzten Leichen und fiesen Wunden, während die Locations (gedreht wurde tatsächlich an Originalschauplätzen) eine hervorragende Stimmung zu erzeugen wissen. Highlight ist jedoch ganz klar das Design der Löwen im Film, die tatsächlich bemerkenswert realistisch und mit viel Gespür für natürliche Bewegungsabläufe animiert wurden. Da werden Idris Elba und Sharlto Coppley ebenso schnell zur Nebensache, wie die auf Augenhöhe agierenden Jungdarstellerinnen Iyana Halley und Leah Jeffries. Obwohl alle vier im Rahmen der drehbuchbedingten Möglichkeiten durchaus ihr Bestes geben, um sich ihrem Gegner entgegenzustellen, und das Geschehen ganz nebenbei mit etwas Dramaturgie und Humor aufzupeppen, bleiben sie am Ende doch recht austauschbar.
Details der Blu-ray
Ein paar vereinzelte Fokussierungsfehler sowie ein in dunklen Szenen etwas ausgeprägteres Korn sind die einzigen Schwachstellen, die das Bild der Blu-ray offenbart. Im Übrigen ist das Bild knackig scharf, kontraststark, und bietet eine satte, überwiegend in bräunlich-warme Farben getauchte Darstellung. Die Tonspur liegt in einer Dolby Atmos Abmischung vor, und zeigt sich ebenso dynamisch, wie auch sehr räumlich. Effekte und Umgebungsgeräusche verteilen sich atmosphärisch im ganzen Raum, während die Sprachausgabe durchwegs gut verständlich und sauber ortbar erfolgt. Der Subwoofer wird in den Actionsequenzen immer wieder kraftvoll ins Geschehen eingebunden, wogegen sich der stimmige, aber grundsätzlich unauffällige Soundtrack harmonisch einfügt. Cover & Bilder © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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