007 - Skyfall

007 - Skyfall

Originaltitel: James Bond 007 - Skyfall
Genre: Action
Regie: Sam Mendes
Hauptdarsteller: Daniel Craig • Javier Bardem
Laufzeit: Ca. 143 Minuten
Label: Fox Deutschland
FSK 12

007 - Skyfall   04.03.2013 von Benji

Seit über 50 Jahren ist James Bond, der bekannteste Geheimagent Großbritanniens, nun im Einsatz und hat dabei nichts von seinem unwiderstehlichen Charme eingebüßt. Wirklich beeindruckend ist dabei allerdings die Tatsache, wie 007 es immer geschafft hat, Beruf und Privatleben voneinander zu trennen. So ist in den letzten 50 Jahren nie wirklich klar geworden, wie er zu dem Mann geworden ist, der er nun ist. Im 23. Film ist die Antwort endlich zu finden, und das Stichwort lautet „Skyfall“ …

 

Im Leben eines hochklassigen Geheimagenten gibt es so etwas wie ruhige Tage nicht wirklich. Skyfall beginnt entsprechend, wie die meisten James Bond Filme, mitten im Einsatz. 007 jagt einen unbekannten Killer, der nur Minuten zuvor eine Festplatte mit hochsensiblen Geheimdienstdaten gestohlen hat. Mit den Informationen können sämtliche Undercover-Agenten enttarnt werden, die weltweit in terroristische Organisationen eingeschleust wurden. Das Unterfangen endet nahezu tragisch, als Bond aufgrund der Ungeduld seiner Chefin und den begrenzten Zielfähigkeiten seiner Kollegin schwer verletzt von einer Brücke stürzt.

 

Bond verschwindet infolge dessen spurlos und „M“ erklärt ihn schließlich für tot. Das Problem mit der Festplatte ist allerdings immer noch nicht gelöst und es stellt sich heraus, dass eine unbekannte Person es auf die Leiterin des MI6 abgesehen hat. Sie wird mit den Daten der Festplatte erpresst, und wie ernst es die Person meint, wird spätestens klar, als ihr Büro in einem Feuerball aufgeht. Die Lage ist ernst, und gerade als Bond am Dringendsten gebraucht wird, meldet dieser sich zurück aus seinem selbstgewählten Exil. Es beginnt ein Kampf gegen einen der ungewöhnlichsten Gegenspieler von 007, der im Gegensatz zu den anderen Vertretern nicht die Weltherrschaft anstrebt, sondern eine private Vendetta.

 

Genau an diesem Punkt hebt Skyfall sich von seinen Vorgängerteilen ab. Tatsächlich wird Bond zum ersten Mal in seiner 50jährigen Geschichte gezwungen, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen – der Zeit, bevor er zum Geheimagenten wurde. Passend zum Jubiläum eröffnet Skyfall dem Zuschauer, wie James Bond aufgewachsen ist, wie der Tod seiner Eltern ihn verändert hat und wie er dadurch zum perfekten Ziel für die Rekrutierungsstelle des MI6 wurde.

 

Es ist aber auch genau dieser Punkt im Film, der wohl am meisten Kritikpunkte beherbergt. Die Zäsur, die dann im Film stattfindet, hätte härter nicht sein können. Während Bond in der ersten Hälfte in gewohnter Manier durch die Welt jagt und seinen Gegenspieler verfolgt, zieht er sich nun zurück und bleibt passiv. Fast ist man gewillt von zwei unterschiedlichen Filmen zu sprechen: einem der dem Vermächtnis von Bond nahezu perfekt gerecht wird und einem der sich in steifen Lagerkämpfen aufhält und dabei, das Grundprinzip des Actionfilms sträflich vernachlässigt – die Dynamik. Böse Zungen mögen die zweite Hälfte des Filmes mit der bekannten 90er Jahre Komödie „Kevin – Allein zu Haus“ vergleichen. Die Art des zähen szenischen Aufbaus passt dafür tatsächlich viel zu gut.

 

Doch letztlich würde man dem Film mit einem solchen Vergleich keinen Gefallen tun. Denn Skyfall bleibt trotz der schwächeren zweiten Hälfte ein reinrassiger „James Bond“, der mit der stärkeren Fokussierung auf privatere Belange eventuell als „Exot“ klassifiziert werden kann.



Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Benji

Benji

Ich vermute, die Macher wollten zum Jubiläum des Agenten ein kleines Experiment versuchen. In guten Filmen geht es letztlich immer darum, einen erschaffenen Charakter in besondere Situationen zu bringen. Wie würde ein Bond reagieren, wenn er plötzlich gezwungen ist, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen? Die Idee ist zumindest gut, auch wenn sie in Skyfall leider nur halbherzig umgesetzt wurde. Ein derart passiv agierender 007 ist tatsächlich aus Sicht des Zuschauers etwas ungewohnt. Doch dieses Manko gegen Ende des Filmes kann man verschmerzen, denn der Charme von Bond wirkt nach wie vor.


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